Das Medienunternehmen erwirtschaftete im letzten Geschäftsjahr 1002,9 Millionen Franken und damit 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die immer wichtigeren digitalen Marktplätze und verschiedene «Effizienzsteigerungsmassnahmen» sorgten dafür, dass das Ebitda trotzdem auf 110,6 Millionen (+2,1 Prozent) gesteigert werden konnte.
Neu machen die digitalen Erlöse 42 Prozent des Umsatzes und sogar 66 Prozent des operativen Gewinnes (Ebitda) von Ringier aus. «Die Transformation der Ringier-Gruppe von einem Verlag zu einem diversifizierten und digitalisierten, internationalen Medienunternehmen ist auf Kurs», so CEO und Managing Partner Marc Walder.
Bei den Marktplätzen knackte das Stellenportal JobCloud erstmals die Marke von 100 Millionen Umsatz. Zusammen mit Scout24 oder Anibis seien die Marketplaces heute «eine zentrale, strategische Säule der Ringier-Gruppe».
Anders als die Erlöse aus dem Digitalgeschäft waren die Vertriebs-, die Druck- und die Anzeigenerlöse bei Ringier im letzten Jahr nämlich rückläufig: Das Westschweizer Nachrichtenmagazin «L`Hebdo» wurde «nach vielen Jahren in der Verlustzone» eingestellt, die Tessiner Sonntagszeitung «il Caffé» im Rahmen einer «Portfolioanpassung» verkauft. Ringier berichtete in diesem Zusammenhang von einem «historisch schwierigen Marktumfeld im traditionellen Publishing-Geschäft».
Zudem entschied das Medienunternehmen 2017, die Zeitungsdruckerei in Adligenswil zu schliessen. «Dieser Schritt war aufgrund der konstant rückläufigen Auftragserlöse letztlich leider alternativlos», hiess es am Mittwoch bei der Präsentation der Geschäftszahlen. Aufgrund der anstehenden Schliessung seien Rückstellungen «in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags» verbucht worden - unter anderem für einen Sozialplan.
«Angesichts des guten Geschäftsergebnisses ist die Schliessung des Zeitungsdruckzentrums in Adligenswil unverständlich», bemängelte die Gewerkschaft Syndicom in einer Stellungnahme zum Geschäftsbericht. Immerhin habe Ringier den operativen Gewinn zum dritten Mal in Folge gesteigert.
In der Schweiz gingen die Umsätze insgesamt um 5,4 Prozent auf 798,5 Millionen Franken zurück. Hingegen entwickelte sich Osteuropa mit einem Erlös von 193,2 Millionen (+1,95 Prozent) «ausgesprochen positiv». Den grössten Beitrag leisteten die Nachrichten-Plattformen Onet in Polen und das Jobportal Profession in Ungarn.