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Donnerstag
21.02.2002

Eine Woche nachdem alle Mitarbeitenden der «Weltwoche» auf der Frontpage einen Offenen Brief «An unsere Besitzer» veröffentlichten, doppelt das Blatt mit einem brisanten Interview in eigener Sache nach. Darin erklärt sich Verleger Michael Ringier auch drei Wochen nach dem geplatzten Deal weiterhin interessiert, die Jean Frey AG zu kaufen. Ihre Titel «Weltwoche», «Bilanz», «Beobachter» und «TR7» würden nahtlos zu Ringier passen, erklärte der Verleger. Für ihn kommt nur eine Übernahme in Frage, nicht aber eine Beteiligung an der neuen Jean Frey AG, welche die Swissfirst Bank von der Basler Mediengruppe (BMG) kaufte und die jetzt Investoren sucht. Diese potenziellen Investoren hätten «keine Ahnung, in was sie eigentlich investieren», meinte der Verleger. Weil Ringier einen Titel im Segment «politische Wochenpresse» führen möchte, kündigte der Verlag vor einer Woche an, die Lancierung eines eigenen Magazins zu prüfen. Ob und wann, mit welcher inhaltlichen Ausrichtung und mit welchem Design dieser Titel erscheint, soll in drei Monaten entschieden werden. Ob diese Wochenzeitung dereinst als Konkurrenz zur «Weltwoche» oder als ihr Ersatz erscheint, wird sich weisen. Michael Ringier ist davon überzeugt, dass eine selbständige Jean Frey keine Überlebenschance hat. Und: «Wir gehen davon aus, dass es die «Weltwoche» mit diesen Investoren ohnehin nicht mehr allzu lange gibt.» Der geplatzte Deal zwischen Ringier und BMG wird laut Michael Ringier sicher ein juristisches Nachspiel haben. Man prüfe alle Möglichkeiten und werde gegen die BMG entweder auf Vertragsbruch oder Schadenersatz klagen.