Der Schweizer Medienkonzern Ringier verzichtet auf ein Angebot zur Übernahme der französischen Tageszeitung «Le Monde» . Grund sei der vom Blatt «äusserst kurzfristig» angesetzte Termin für ein Angebot, wie Ringier am Dienstag in Zürich mitteilt. Aufgrund der kurzen Frist seien weder Gespräche noch eine fundierte Analyse des Stärken-Schwächen-Profils möglich gewesen. Dies wäre die Voraussetzung dafür gewesen, ein «fundiertes und für alle Interessengruppen attraktives Angebot» abgeben zu können, schreibt Ringier in einer Mitteilung.
Ende vorletzter Woche war das Interesse Ringiers an einer engeren Zusammenarbeit mit «Le Monde» bekannt geworden. Die linksliberale «Le Monde» gilt neben dem «Figaro» als wichtigste Tageszeitung Frankreichs. Wirtschaftlich steht das Blatt jedoch am Abgrund: Seit 2002 hat das Weltblatt ein Defizit von über 200 Millionen Euro erlitten. Allein im Jahr 2009 schrumpfte die Auflage um 4,3 Prozent auf knapp 290 000 Exemplare. Die Zeitung sucht dringend einen Käufer. Bisher hat aber noch kein Investor eine Zusage gemacht.
Dienstag
08.06.2010



