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Mittwoch
24.03.2010

Christian Unger, Vorstandsvorsitzender/CEO der Ringier AG, strahlte über alle Backen, als er im Ringier-Haus an der Dufourstrasse das Joint-Venture-Geschäft zwischen dem Zürcher Medienhaus und der Axel Springer AG am Mittwochmorgen verkündete.

In der «gleichberechtigten Medien-Ehe», an der beide Häuser zu je 50 Prozent beteiligt sind, werden die Aktivitäten von Ringier und Springer in Osteuropa gebündelt. «Damit haben wir das grösste Medienunternehmen in Osteuropa gegründet und sind dank des Joint Ventures mit einem Schlag Marktführer in Osteuropa», frohlockte Unger an der Medienorientierung. «Und wir schaffen so zunehmend Spielräume für Mitarbeitende», so Unger weiter.

Damit keine journalistischen Zweifel aufkommen, unterstrich der Ringier-Geschäftsführer: «Hier geht es nicht um Verkauf, sondern um das grösste europäische Medienunternehmen, in das wir 300 Millionen Euro investieren wollen.» Partner Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, doppelte nach: «Wir haben mit diesem Schritt eine strategisch sehr wichtige, grundlegende Transaktion durchgeführt.» Friede, Freude, Fortschritt sozusagen - kein Wölkchen scheint den Schulterschluss zu trüben. «Wir ergänzen uns ideal und werden unser Portfolio weiterführen», meinte Unger.

Anfang Januar sagte Unger noch in einem Ringier-internen Interview über das Ostgeschäft: «Ein Verkauf ist nicht geplant; und ein solcher würde auch keinen Sinn machen, denn derzeit sind die Preise sehr tief. Man darf aus dieser neuen Organisationsform und der Zusammensetzung der Konzernleitung jetzt auch nicht zu viel herauslesen wollen. Diese Zusammensetzung mit einem separaten Leiter für die Aktivitäten in Mitteleuropa hatten wir bereits in früheren Zeiten. Überschätzen Sie also die Bedeutung dieser Neuerung nicht», so Unger damals.

Obwohl man teilweise in den gleichen Ländern aktiv ist, konkurrenzierten sich die Produkte aus den beiden Häusern in den verschiedenen osteuropäischen Ländern nicht, hiess es am Mittwoch auf der Medienkonferenz. Die Bündelung der Medienaktivitäten soll demnach die 4800 Beschäftigten nicht grundsätzlich tangieren. Der Hauptsitz des neuen Unternehmens wird in Zürich sein, dank seiner internationalen Lage.

Am 4. Januar 2010 hiess es: : Ringier-CEO Unger: «Ein Verkauf ist nicht geplant» und Florian Fels wird Leiter des neuen Konzernbereichs Ringier Central Europe