Am Dienstag um 13.30 Uhr war es für Mitarbeitende der Blick-Gruppe wieder so weit: Zum zweiten Mal wurden sie in den «Fleischkäse» ans Zürcher Bellevue bestellt, wo über die Konsequenzen im Zusammenhang mit der Einrichtung eines integrierten Newsroom für die Blick-Gruppe ein weiterer Stellenabbau bekannt gegeben worden ist. Wer bis zum Mittag kein Telefonat erhalten hatte, wusste, dass er oder sie im Unternehmen bleiben kann. Den Mitarbeitenden wurde eine «komplette Schweigepflicht» auferlegt, wie verschiedene Journalisten gegenüber dem Klein Report sagten.
Durch die Zusammenführung der Redaktionen von «Blick», «Blick am Abend», «SonntagsBlick» und Blick.ch komme es «zum Abbau von insgesamt rund 22 Mitarbeitervollzeitstellen», wie Ringier am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. «Davon entfallen rund zwei Drittel auf die Produktion, die schreibenden Ressorts sind mit rund einem Drittel vom Stellenabbau weniger stark betroffen», heisst es weiter. Ab der zweiten Märzwoche werden die Redaktionen unter einem Dach arbeiten.
Nach Konsultativverhandlungen mit der Personalkommission sei die Personalplanung abgeschlossen worden, «es kommt zu 25 Kündigungen», schreibt Ringier.
Von der Kündigung bei Ringier sind nach Angaben der Gewerkschaft Comedia 44 Personen betroffen. Dazu zählen Frühpensionierungen, Umplatzierungen in andere Redaktionen oder Abteilungen sowie die Reduktion von Anstellungspensen. Ein Drittel der Betroffenen sind Journalistinnen und Journalisten und die andern zwei Drittel entfallen auf technisches Redaktionspersonal. «Ringier hat immer betont, dass der Newsroom kein Sparprojekt sei», erklärt Comedia-Sekretär Mischa von Arb gegenüber dem Klein Report am Dienstag. «Ich habe schon bessere Sozialpläne gesehen», kommentiert er den Ringier-Vorschlag.
Mehr zum integrierten Newsroom bei Ringier, Ende Januar: Ringier-PKO verhandelt mit Personalabteilung und Ringiers Newsroom führt zu Abbau von 29 Stellen sowie Comedia: Auch Schreibende bei Ringier-Abbau betroffen
Dienstag
16.02.2010



