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Mittwoch
06.10.2010

Der Ringier-Romandie-Anlass in der deutschen Schweiz wird immer von einem kulinarisch hochstehenden Gourmetdinner begleitet. Das war auch am Dienstagabend im Zürcher Hotel Baur en Ville der Fall. Die Westschweiz war eben Vorreiter in Sachen Kulinarik und Edelgastronomie - nach dem Einzug der französischen Journalisten Henri Gault und Christian Millau vor über vierzig Jahren mit ihrem Guide in die Schweiz; damals war nur die Romandie unter anderen mit Fredy Girardet, Gérard Rabaey und Bernard Ravet vertreten. Inzwischen publiziert Ringier mit Lizenz den Schweizer Guide in Deutsch und Französisch. Sowas verpflichtet natürlich.

Ringier-Romandie-Direktor Daniel Pillard bot für das jüngste Rendez-vous in Zürich einen weiteren Spitzenkoch aus Genf auf: Dominique Gauthier, 18-Punkte-GM dekoriert und als «Koch des Jahres» geadelt, brachte die hedonistische Stimmung aus dem Genfer Edel-Hotel Beau-Rivage sowie einige Küchenstützen und den neuen «Sommelier des Jahres», Jean-Christophe Ollivier, mit. Aus diesem Aufgebot resultierte eine kulinarische Trouvaille, die klassische französische Küche wurde mit modernem Touch präsentiert und es wurden interessante Weine dazu kredenzt.

Bereits der Auftakt mit einem Foie gras (Gänseleber) aus der Landes und dazu als Begleitung ein süsser roter Banyul entwickelte sich zu einer Fiesta und einem Höhepunkt. Banyuls (AOC) sind bei uns weniger bekannte rote Süssweine aus Südfrankreich, die an den steilen Hängen um die kleine Stadt Banyuls-sur-Mer gekeltert werden, und wo sich die Pyrenäen und das Mittelmeer treffen. Er darf nur in den vier Gemeinden Banyuls-sur-Mer, Cerbère, Collioure und Port-Vendres im Anbaugebiet Languedoc Roussillon hergestellt werden. Die Rebfläche umfasst rund 1400 Hektaren. Die Hauptsorte ist Grenache und der Banyul Grand Cru sollte rund 70 Prozent dieser Sorte aufweisen. Bei der Kelterung findet eine sogenannte Aufspritung statt; das heisst, während der Gärung wird Alkohol zum Stoppen des Prozesses beigegeben.

Die poelierte und dann hart gebratene Gänseleber war ein leicht-luftiges Gedicht; die Glückseligkeit am Tisch machte sich breit. Auch der Weisswein von Simon Maye aus Chamosson entwickelte sich zum emotional-sinnlichen Erlebnis. Der Bordeaux aus dem Jahr 2004 wies leider noch etwas «grüne Tannine» auf, wie die Kenner und Önologen sagen. Er war aber ein guter Begleiter zum zarten Chevreuil-Filet. Das Dessert wiederum zauberten die Beau-Rivage-Konditoren auf den Tisch, Gebäck vom Feinsten, und dazu standesgemäss Champagner. Das Einladungsmotto «Vivez l`excellence romande» kam so voll zur Geltung; die Gästeschar bestand an diesem Abend nur aus Feinschmeckerinnen und Feinschmeckern. Der Dank geht an Ringier Romandie für eine «Entwicklungshilfe der besonderen Art».

Der Chef von Ringer Romandie im Interview: Daniel Pillard: «Die Auflage unserer Titel ist allgemein sehr stabil» und Ringier Romandie auf Besuch in Zürich: Kulinarisch und publizistisch engagiert