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Samstag
17.02.2018

Medien / Publizistik

«Arroganz der Ringier-Verantwortlichen»

«Arroganz der Ringier-Verantwortlichen»

Durch die Schliessung des Druckzentrums in Adligenswil werden insgesamt 172 Stellen abgebaut. Nun kritisieren Belegschaft und Gewerkschaften, dass ihre Forderungen nach einem besseren Sozialplan abgelehnt wurden.

Am Donnerstag präsentierte die Arbeitnehmervertretung der Belegschaft die Ergebnisse ihrer Verhandlungen mit den Ringier-Verantwortlichen. Nach dem gescheiterten Vorschlag, die Druckerei in Adligenswil mit weniger Personal weiterzuführen, setzten sie ihre Hoffnungen vollumfänglich in den Sozialplan.

«Für viele ist die Schliessung ein Schicksalsschlag. Angesichts des Alters und der langjährigen Treue der Druckereimitarbeitenden gestaltet sich für eine Vielzahl der Betroffenen die Stellensuche als äusserst schwierig», berichteten die Gewerkschaften Syndicom und Syna am Donnerstag.

Über das Verhandlungsergebnis zeigt man sich enttäuscht, bemängelt zudem die «Arroganz der Ringier-Verantwortlichen». «Zwar wurde erreicht, dass die Löhne bis Ende Dezember garantiert sind, aber Ringier Print Adligenswil lehnt Abgangsentschädigungen weiterhin ab und bietet bei den vorzeitigen Pensionierungen nicht Hand für Verbesserungen.»

Das sorgt insbesondere deshalb für Unverständnis, weil bei der Schliessung der NZZ-Zeitungsdruckerei 2015 ein guter Sozialplan vereinbart werden konnte. Der Sozialplan von damals hätte nach Ansicht der Personalkommission (PKO) und der Gewerkschaften auch als Basis für die aktuellen Verhandlungen genutzt werden sollen.

«Ist etwa Ringier kein vergleichbarer Verleger wie die NZZ? Wieso will Ringier in der traurigen Situation angesichts der Schliessung an der Belegschaft sparen?», lauten die Fragen der Gewerkschaften.

Auf Nachfrage des Klein Reports bezog Ringier Stellung: «Das bestehende Sozialkonzept von Ringier Print Adligenswil wurde in der Vergangenheit bereits verschiedentlich angewendet und ist praktisch identisch mit dem Sozialkonzept der Swissprinters AG in Zofingen. Dieses kam bei den Schliessungen der verschiedenen Swissprinters-Unternehmen zur Anwendung sowie bei Restrukturierungsmassnahmen bei Swissprinters in Zofingen in den Jahren 2014 und 2015», so Mediensprecherin Manuela Diethelm.

«Auf der Basis dieses bewährten Sozialplans wurden im Austausch mit der PKO und den Gewerkschaften Änderungen vorgenommen, die den speziellen Rahmenbedingungen des Zeitungsdrucks Rechnung tragen. Die jüngsten Forderungen entsprechen nicht unserer Grundhaltung der Unterstützung und Begleitung in dieser schwierigen Phase», sagte sie weiter.

Manuela Diethelm: «Primäres Ziel des Sozialkonzeptes ist, für alle Mitarbeitenden möglichst schnell einen ihren Eignungen und Neigungen entsprechenden neuen Arbeitsplatz zu finden. Wo dies nur mit zeitlicher Verzögerung gelingt, soll das Sozialkonzept mithelfen, persönliche und wirtschaftliche Härten für die Betroffenen zu vermeiden oder zu mildern.»