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Samstag
15.04.2017

Medien / Publizistik

Verschiedene Wege führen zur Pensionierung

Verschiedene Wege führen zur Pensionierung

Ringier-Angestellte können sich entscheiden, wann zwischen 59 und 65 Jahren sie in Pension gehen wollen. Doch es gibt auch Mitarbeiter, die zum Teil weit über das Pensionsalter hinweg arbeiten, wie die Recherchen des Klein Reports ergeben haben.

Die «Glücks Post» kann sich seit Jahrzehnten auf eine treue Leserschaft verlassen. Es sind vor allem ältere Frauen, die wissen wollen, was in den europäischen Adelsfamilien passiert, wo sich nächstens wieder Nachwuchs einstellt oder welches Schweizer TV-Schätzchen sich gerade unsterblich verliebt hat.

Doch nicht nur die Leserinnen der «Glücks Post» sind alt, auch viele Macher der Schlagzeilen. Wie Recherchen des Klein Reports ergeben haben, beschäftigt die Klatsch-Postille zurzeit einige männliche Mitarbeiter, die das offizielle Pensionsalter von 65 Jahren längst erreicht haben.

Darauf angesprochen, heisst es von der Pressestelle bei Ringier: «Die ´Glücks Post` beschäftigt aktuell vier Mitarbeiter, welche das Pensionsalter überschritten haben. Zwei freie Mitarbeiter, welche in ihren Sachgebieten (Esoterik und Wirtschaft) zu den gefragtesten Experten gehören.» Zwei weitere Mitarbeiter seien festangestellte Redaktoren, «welche ebenfalls über ein ausgezeichnetes Netzwerk verfügen», erklärt Ringier-Mediensprecherin Karin Heim gegenüber dem Klein Report.

«Gerade die Sachkompetenz und das grosse Netzwerk der langjährigen Redaktoren sind für die kleine ´Glücks Post`-Redaktion sehr wichtige Eckpfeiler. Ohne diese hätten wir nicht annähernd so viele Exklusiv-Geschichten aus dem People-Bereich. Das Alter spielt da eine untergeordnete Rolle. Von einer Überalterung der Redaktion kann jedoch keine Rede sein. Die ´Glücks Post`-Redaktion ist eine bunt gemischte Erfolgs-Truppe», so Heim abschliessend.

Soweit die Pressestelle. Nicht nur bei der «Glücks Post» arbeiten einige Mitarbeiter im Pensionsalter. Auch in anderen Abteilungen werden Mitarbeiter beschäftigt, die ihren 65. Geburtstag schon vor einigen Jahren gefeiert haben. Wie zum Beispiel Fibo Deutsch, der weit über 70 Jahre alt ist und vor einem Jahr zwar «offiziell» in Rente ging, aber nun von zu Hause aus weiterarbeitet.

Und auch der Journalist Roger Benoit gehört zu denen, die zwar das Rentenalter längst erreicht haben, sich ein Leben ohne die Formel 1 aber scheinbar nicht vorstellen können. Wie sagte doch Edi Estermann, Ex-Ringier-Mediensprecher letztes Jahr gegenüber dem Klein Report: «Roger Benoit ist ein hervorragender Reporter, der seinen Job weiter mit Leidenschaft und ungeheurem Engagement betreibt. Er hat ein Netzwerk wie niemand sonst. Natürlich gibt es im Ressort Sport der Blick-Gruppe auch andere Kollegen mit Affinität zum Motorsport. Aber derzeit hoffen wir, dass uns Roger noch lange erhalten bleibt.»

Bei diesen zahlreichen Beispielen drängt sich die Frage auf, ob es bei Ringier gar keine Alters-Obergrenze gibt. «Das Rücktrittsalter kann zwischen dem Alter 59 und 65 frei gewählt werden. Die Alterspensionierung kann sowohl vom Versicherten als auch vom Arbeitgeber verlangt werden. Erfolgt der Altersrücktritt vor 65, haben der Arbeitnehmer beziehungsweise der Arbeitgeber die ordentliche Kündigungsfrist gemäss Arbeitsvertrag einzuhalten», erklärt Manuela Diethelm von der Ringier Pressestelle gegenüber dem Klein Report.

«Sofern beidseitig der Wunsch besteht und es betrieblich möglich ist, findet gelegentlich eine Weiterbeschäftigung nach dem ordentlichen Pensionsalter statt», so Diethelm weiter. Von gelegentlich kann aber keine Rede sein. Vielmehr fällt auf, dass bei Ringier zwar ein Rentenalter von 65 Jahren gilt, dass es aber auch unzählige Ausnahmen von der Regel gibt.

Was lernen wir daraus? Das Pensionsalter von 65 gilt bei Ringier noch lange nicht für alle. Doch alle Mitarbeiter können das Ringier-Angebot einer Pensions-Vorbereitung nutzen. «Wir bieten ihnen ein Seminar für die Vorbereitung auf den Ruhestand mit einer fachkundigen Beratung durch Ärzte, Juristen und Pensionskassen-Spezialisten an», so Diethelm abschliessend.