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Montag
03.11.2025

Medien / Publizistik

Neu bespielt die Sportredaktion des «Blicks» andere Ringier-Titel mit Sport-Themen... (Bild: Screenshot blick.ch)

Neu bespielt die Sportredaktion des «Blicks» andere Ringier-Titel mit Sport-Themen... (Bild: Screenshot blick.ch)

Erst vor Kurzem hat Ringier Medien Schweiz angekündigt, Audio und Video in einer neuen Unit zu bündeln. Dadurch fallen laut Verlag zehn Stellen weg. Neuer Leiter wird Daniel Egli.

Kurz drauf wurde zudem bekannt, dass Ringier seinen Sportjournalismus zusammenzieht. Neu kommen alle Sport-Themen aus der «Blick»-Redaktion. Auch in diesem Zusammenhang kommt es zu Entlassungen.

Der Klein Report hat bei Mediensprecher Daniel Riedel nachgefragt.

Es heisst, Nadine Gerber, Sportchefin der «Schweizer Illustrierten» verliert ihre Stelle. Weshalb ist das so?
Daniel Riedel: «Wir richten die einzelnen Ringier Medien Schweiz-Teams so aus, dass jede Marke ihren Fokus noch klarer schärfen kann. Die ’Schweizer Illustrierte’ (SI) konzentriert sich künftig stärker auf ihre Kernbereiche People, Unterhaltung, Gesellschaft und Kultur und baut dafür sogar aus. Sport bleibt ein wichtiges Thema, wird aber in Zukunft zentral vom ’Blick’-Sportteam unterstützt, das in diesem Bereich führend ist. Im Zuge dieser Neuausrichtung wechselt eine Kollegin von der SI zum ’Blick’-Sport, die oben genannte Stelle wurde abgebaut.»

Wer übernimmt die Funktion von Nadine Gerber?
Riedel: «Künftig wird die Blick-Sportredaktion unter der Leitung von Emanuel Gisi und Daniel Leu die Inhalte für die SI im engen Austausch mit deren Chefredaktion koordinieren und planen.»

Gemäss Recherchen des Klein Report wird die SI-Sportredaktion in Zukunft von der «Blick»-Sportredaktion gespiesen. Was erhofft sich Ringier davon?
Riedel: «Der ’Blick’-Sport ist die führende Sportredaktion der Schweiz, mit grossem Netzwerk und starker Expertise. Wenn wir Kompetenzen bündeln, nutzen wir dieses Know-how für mehrere Titel. Für die SI bedeutet das: Sie erhält Sportinhalte in höchster Qualität und kann sich gleichzeitig stärker auf ihre Kernbereiche People, Unterhaltung, Gesellschaft und Kultur konzentrieren.»

In der Branche ist bekannt, dass nicht alle Sportredaktoren auch für den «Blick» arbeiten möchten. Was können Sie diesen Journalistinnen und Journalisten bieten?
Riedel: «Wer Sportjournalismus schätzt und ein Umfeld sucht, das den Sport gross denkt und gross spielt, findet bei Blick beste Möglichkeiten. Reichweite, Vielfalt, ein engagiertes Team und ein hohes publizistisches Tempo sprechen für sich. Und klar: Es muss für beide Seiten stimmen. Wie in allen Redaktionen und Teams. Entscheidend ist, dass Haltung, Anspruch und Arbeitsweise zusammengehen. Wenn das der Fall ist, entsteht gute Arbeit.»

Weshalb hat man das Hub-Modell aus journalistischer Sicht gestoppt?
Riedel: «Wir haben gemerkt, dass Inhalte am stärksten sind, wenn sie aus den Redaktionen selbst kommen. Starke Marken produzieren stärkere Geschichten und bieten den Userinnen und Lesern den grössten Mehrwert. Deshalb holen wir die Teams zurück zu den Titeln. Das Nachjustieren und auch das gelegentliche Verwerfen von Ideen sind unvermeidlich in einem modernen, agilen Unternehmen wie Ringier Medien Schweiz. Entscheidend ist, dass wir schnell lernen und konsequent auf Qualität und Profil setzen.»

Was geschieht mit den weiteren Redaktor(inn)en, die sich bisher um Sportthemen bei der «Schweizer Illustrierten» und bei weiteren Ringier-Medien gekümmert haben?
Riedel: «Sportthemen der SI sind künftig zentral beim ’Blick’-Sport verankert. Darüber hinaus sind die übrigen Ressorts der SI nicht betroffen. Die Redaktion bleibt mit eigenständigen Teams für Unterhaltung, Gesellschaft und Kultur, Nachrichten und Wirtschaft sowie Lifestyle sehr gut aufgestellt. Und natürlich wird die SI weiterhin relevante Sportpersönlichkeiten und ihre Geschichten prominent abbilden, neu mit Unterstützung der stärksten Sportredaktion der Schweiz.»