Während die Ringier-Kommunikation am Mittwoch den neuen Samstagsnewsletter von Chefredaktor Christian Dorer gross aufmachte, wackeln bei «L’Illustré» und «TV8» gerade die Sessel.
Das französischsprachige Pendant zur «Schweizer Illustrierten» und die TV-Zeitschrift sollen nämlich fusioniert werden, wie «Le Temps» am Mittwoch von dem jüngsten «Schock» in der Westschweizer Medienlandschaft berichtet hat. Dabei handelt es sich um die beiden wichtigsten, noch verbleibenden Zeitschriften im Romandie-Portfolio von Ringier, seit das Medienhaus 2020 «Le Temps» verkauft hat.
Stéphane Benoit-Godet, Chefredaktor von «L'Illustré», wird «mit sofortiger Wirkung» durch Laurence Desbordes, sein Pendant bei «TV8», ersetzt. Das sei am Mittwochvormittag den Teams mitgeteilt worden, schreibt «Le Temps» weiter.
Benoit-Godet hatte nach seinem Ausscheiden bei «Le Temps» im Dezember 2020 die Chefredaktion von Ringiers Welscher Wochenzeitschrift übernommen.
«L’Illustré» erscheint ab April 2023 nach einem neuen Konzept. Die Inhalte des TV8-Magazins sollen in die Wochenzeitung integriert werden.
Laurence Desbordes wird schon ab Donnerstag, dem 12. Januar die redaktionelle Leitung übernehmen und die Zusammenführung von «L’Illustré» und «TV8» inhaltlich und organisatorisch verantworten.
In der Folge werden 5,5 Vollzeitstellen abgebaut. Nach Informationen von «Le Temps» werden in beiden Titeln sechs Personen entlassen. Bereits im Mai 2020 hatte ein Entlassungsplan die Teams von «L'Illustré» getroffen. Acht Arbeitsplätze wurden daraufhin gestrichen.
Laurence Desbordes ist erst seit April 2022 Chefredaktorin von «TV8». Zuvor leitete sie das Lifestyle-Kultur-Ressort von «L'Illustré».
Von 2004 bis 2014 war Laurence Desbordes Chefredaktorin des Westschweizer Frauenmagazins «Edelweiss» von Ringier.
Mit einer Jubiläumsausgabe und einem Cover mit dem unübersehbaren Schriftzug «100 ans» feiert das Westschweizer Magazin «L’illustré» am Mittwoch den eigenen runden Geburtstag.
Im September 2021 druckte «Illustré» zum 100-Jahre-Jubiläum eine Sonderausgabe mit doppelt so vielen Seiten wie üblich. Herzstück der Ausgabe waren zwei grosse Spezial-Bilderreihen.