Der mögliche Einstieg des Ringier-Verlags beim Springer-Konzern durch die Übernahme des 40- Prozent-Pakets von Leo Kirch steht noch auf der Kippe. «Derzeit klemmt es eher», tönte es am Mittwoch in Branchenkreisen. Knackpunkt sei die Frage, wie viel Einfluss Ringier bei einer Übernahme des 40-Prozent-Pakets von Leo Kirch auf die Geschäftsführung haben dürfe. Springer-Chef Mathias Döpfner wolle den Einfluss Ringiers möglichst gering halten und weitgehend auf den Aufsichtsrat beschränken, hiess es in Branchenkreisen. Dagegen wolle Ringier bei einem Einstieg beispielsweise einen Vertreter auch in den Vorstand entsenden.
Aus dem Umfeld der beiden Verlage hiess es, dass in dieser Woche voraussichtlich weitere Gespräche geplant seien. Bei ihren Verhandlungen wollen sich die Parteien aber nicht unter Zeitdruck setzen lassen.So spiele auch der kommende Freitag keine Rolle. An diesem Tag will das Münchner Landgericht eine Entscheidung verkünden. Dabei geht es um die einstweilige Verfügung Kirchs gegen die Deutsche Bank, mit der er einen zeitlichen Aufschub beim Verkauf des Pakets erreichen will. In Branchenkreisen hiess es, selbst wenn die Deutsche Bank Erfolg habe, werde sie voraussichtlich nicht sofort über das 40- Prozent-Paket verfügen, sondern Leo Kirch noch etwas Zeit für den Verkauf lassen. Der Verkaufserlös würde zum Grossteil an die Deutsche Bank fliessen, die einen Kredit damit abgesichert hatte. Leo Kirch stünde dem Vernehmen nach eine Provision in Millionenhöhe zu. Ringier «Königskandidat» auf Kirch-Nachfolge, Ringier bei Springer willkommen
Mittwoch
18.09.2002