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Dienstag
23.10.2018

Medien / Publizistik

ringier-bildarchiv

Es ist die Chronik eines lang angekündigten Todes: Bereits vor zwei Jahren wurden die zwei verbliebenen Mitarbeiter der Ringier Dokumentation Bild darüber informiert, dass es zu einer Neuausrichtung der Abteilung kommen würde.

«Bis Ende 2017 blieb Zeit für eine Standortbestimmung sowie für die Neuorientierung. Diesen Prozess hat Ringier eng begleitet, unter anderem mit Fortbildungsmassnahmen», sagt Manuel Bucher, Communication Manager bei Ringier, gegenüber dem Klein Report.

Als sich die Lage auch aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und der neuen Marktsituation nicht besserte, wurde den beiden Mitarbeitern gekündigt. Manuel Bucher: «Erst ab Januar 2018 hat die ordentliche Kündigungsfrist für die beiden betroffenen Mitarbeitenden begonnen. Für sie konnte nach Wegfall ihres Aufgabengebiets keine interne Weiterbeschäftigung erreicht werden. Danach ist der Ringier-Sozialplan in Kraft getreten. Sie arbeiten nicht mehr bei Ringier.»

Peter Clerici, der langjährige Leiter der Abteilung Dokumentation Bild, hatte Glück im Unglück: Er hat noch innerhalb der Kündigungsfrist eine neue Stelle gefunden, wie er beim Gespräch mit dem Klein Report sagte. «Ich bin seit Februar Leiter der Pestalozzi Bibliothek in Zürich-Affoltern», so Clerici, «und bin natürlich sehr froh darüber, dass ich sozusagen nahtlos einen tollen Job gefunden habe, der mir sehr gefällt.»

Der Abschied von Ringier fiel Peter Clerici, der insgesamt 27 Jahre für das Medienhaus in Zürich tätig war, sehr schwer. «Wir haben tolle Zeiten erlebt, vor allem in den 90er-Jahren mussten wir unsere Abteilung sogar aufstocken, weil die Nachfrage so gross war. Damals haben rund 20 Mitarbeiter in der Abteilung gearbeitet. Umso schlimmer war die Zeit, als die Nachfrage immer kleiner wurde und klar wurde, dass Ringier seine Abteilung schliessen wird.»

Am Schluss war Peter Clerici auch noch zusätzlich Chef der Abteilung Text, die ebenfalls der Neuausrichtung zum Opfer fiel. Sehr zum Leidwesen des Ringier-Chefpublizisten Frank A. Meyer: «Er hat mir zum Abschied noch einen persönlichen Brief geschrieben und sich herzlich für meine Arbeit bedankt. Das Aus der beiden Abteilungen hat er sehr bedauert», sagte Clerici abschliessend.