Der Zürcher Medienkonzern Ringier hat am Montag entschieden, die Verhandlungen mit der Swissfirst Bank über den Kauf der Jean Frey AG («Weltwoche», «Bilanz», «Beobachter» und «TR 7») abzubrechen. Ringier hatte letzte Woche eine neue Offerte eingereicht. Die Antwort von Swissfirst ist nun Montag an der Dufourstrasse auf klare Ablehnung gestossen.
«Wir werden nicht weiterverhandeln», bestätigte Myrta Bugini, Leiterin Kommunikation von Ringier, den Sachverhalt gegenüber dem Klein Report am Dienstag. «Die Konzernleitung ist nicht bereit, auf die überhöhten Kaufpreisforderungen der Swissfirst einzugehen. Der Preis war zu hoch.»
Thomas Matter, CEO von Swissfirst, sieht die Lage etwas anders: «Wir haben die Verhandlungen abgebrochen», sagte er am Dienstag dem Klein Report. Und präzisierte: «Im gegenseitigen Einvernehmen. Wir haben uns nicht gefunden.» Zum Vorwurf des überhöhten Preises wollte Matter «keinen Kommentar» abgeben. Der Swissfirst-CEO weiter: «Für uns im Bankensektor ist es unglaublich und ungewohnt, wieviel Transparenz eine Transaktion in diesem Sektor mit sich bringt. Die grosse Arbeit ist es, Investoren zu überzeugen, ihre Namen bekannt zu geben.»
Nach dem Scheitern der letzten Verhandlungen mit Ringier stehe «dem bereits eingeschlagenen Weg der Privatplatzierung» nichts mehr im Wege, erklärte Swissfirst in einer Mitteilung: «Die Zeichnungen verlaufen gut. Nach den Osterfeiertagen wird die Swissfirst Bank wie angekündigt das Zeichnungsergebnis bekannt geben.»
Die Basler Mediengruppe (BMG) hatte ursprünglich die Jean Frey AG an Ringier verkaufen wollen. Ende Dezember 2001 war ein Vorvertrag abgeschlossen worden. Im Februar dieses Jahres gab die BMG überraschend den Verkauf der Jean Frey AG an die Privatbank Swissfirst bekannt. Diese gab an, die Aktien an Schweizer Anleger weiter vermitteln zu wollen. Mehr dazu im Archiv
Dienstag
26.03.2002