Im letzten Jahr sind Raubkopien im Wert von 17,5 Mio. Fr. sichergestellt worden. Die von den Behörden beschlagnahmte Ware mache nur einen kleinen Teil der effektiv verschobenen Software aus. Wie viel illegal hergestellte Software tatsächlich in den Handel gelangt, lässt sich gemäss Danilo Bianchi, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und
Finanzverbrechen der Tessiner Kantonspolizei, nur schwer abschätzen. Denn mittlerweile habe auch das organisierte Verbrechen das Geschäft
mit illegal hergestellter Software entdeckt. Bianchi beschrieb die verschlungenen Wege von der Produktion bis zum Verkauf von illegaler Software auf der Medienkonferenz des Branchenverbandes der Software-Industrie, der Business Software Alliance (BSA), am Montag. Die Schweiz ist nicht nur Sitz der Drahtzieher des Schmuggels, sondern auch Umschlagplatz für die Raubkopien: Per Flugzeug werde als «Handbücher» getarnte Software über Zürich-Kloten nach Lugano transportiert und dort vom Zoll abgefertigt. Bis zum Schmuggel nach Italien werden sie dann in Lagern der Tessiner Firmen deponiert.
Montag
05.03.2001