Der Gemeinderat der Gemeinde Riehen hat sich entschlossen, sein Kommunikationsnetz an Upc Cablecom zu verkaufen. Zuerst muss jedoch der Einwohnerrat dem Entscheid der Stadtregierung zustimmen. Das Geschäft wird voraussichtlich in der Einwohnerratssitzung vom 23. November behandelt. Der Verkauf ist bereits auf Anfang 2012 vorgesehen.
Die Upc Cablecom hat sich vertraglich verpflichtet, die heutigen Vertragsbedingungen für die bestehenden Kunden in Riehen und Bettingen bis Ende 2015 beizubehalten. Für Neukunden gilt dagegen von Anfang an der höhere Tarif, wie er auf den Netzen der Upc Cablecom angewandt wird.
Die im Kanton Basel-Stadt gelegene Gemeinde Riehen betreibt seit 1975 für ihre über 20 000 Einwohner ein eigenes Kabelfernsehnetz. Heute bietet die Gemeinde Riehen 56 analoge Fernsehsender und 43 Radioprogramme an. Daneben ergänzt die Upc Cablecom als Vertragspartnerin der Gemeinde das gemeindeeigene Netz mit weiteren 170 digitalen Fernsehprogrammen sowie Internet- und Telefoniediensten. Die Upc Cablecom liefert auch die Signale für die analogen Sender und ist mit der Wartung und dem Pikettdienst des Netzes beauftragt.
Nach «Abwägung der Chancen und Risiken» habe sich der Gemeinderat entschieden, den Verkauf ihrer Kommunikationsnetze zusammen mit Bettingen öffentlich auszuschreiben. Zum Verkauf angeboten wurde die gesamte Infrastruktur. Aufgrund der Offerten hat sich der Gemeinderat nun entschieden, der Upc Cablecom den Zuschlag zu erteilen.
Für die Kundinnen und Kunden der Gemeinde Riehen habe der Verkauf direkt keine Auswirkung in der täglichen Nutzung des Fernsehens, des Internets oder der Telefonie. «Insbesondere können alle Mail- und URL-Adressen beibehalten werden, was nicht der Fall wäre bei einem Verkauf an einen anderen Anbieter», argumentierte am Dienstag die Nordwestschweizer Gemeinde.