Content:

Dienstag
25.03.2008

Eine Gruppe tschechischer Aktionskünstler hat sich am Dienstag in Prag vor Gericht verantworten müssen: Sie hatten Bilder einer vermeintlichen Atombombenexplosion im Riesengebirge ins tschechische Frühstücksfernsehen eingespeist. Der Vorwurf gegen die Künstler der Gruppe Ztohoven lautet: Erregung öffentlicher Unruhe. Am 17. Juni 2007 war es der Gruppe gelungen, sich zwischen eine ferngesteuerte Kamera und das Sendezentrum zu schalten und so ihre vorbereitete, realistisch wirkende Animation live ins Fernsehen zu geben. In einem Interview hatten drei Mitglieder der Gruppe kürzlich erklärt, dass ihre Arbeit ein Appell an die Menschen sei, nicht abzustumpfen.

Am Dienstagnachmittag gab das Gericht bekannt, die Künstlergruppe sei vom Vorwurf der Erregung öffentlicher Unruhe freigesprochen. Die Richterin sagte zum Freispruch, niemand sei an diesem Sonntagmorgen in Panik versetzt worden. Daher sei der Tatbestand nicht erfüllt. Im Raum stand eine Geldstrafe und eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.

Der Staatsanwalt hatte gefordert, die Angeklagten zu 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit zu verurteilen. Er kann das Urteil anfechten.