Die unendliche und unsägliche Prozessgeschichte gegen den ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff neigt sich langsam dem Ende zu. Vor dem Landgericht Hannover lehnte Richter Frank Rosenow am Donnerstag neue Beweisanträge der Anklage ab.
Rosenow machte klar, dass er Wulff und den ebenfalls angeklagten Filmkaufmann David Groenewold für nicht schuldig hält.
Im Gericht kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Richter und der Staatsanwaltschaft. Die Anklage präsentierte E-Mails als Beweismittel im Korruptionsprozess. Da diese Beweismittel neu und bisher weder der Verteidigung noch dem Gericht bekannt waren, verdächtigte der vorsitzende Richter die Staatsanwaltschaft, die Beweismittel bewusst zurückgehalten zu haben. Laut Prozessbeobachtern echauffierte sich Rosenow daraufhin auf emotionale Weise über das Verhalten der Anklage und lehnte im Folgenden mehrere Beweisanträge ab.
Der Oberstaatsanwalt Clemens Eimterbäumer hatte die Einreichung der E-Mails als Beweismittel damit erklärt, dass das Material erst vor wenigen Tagen auf einer Festplatte gefunden worden sei.
Als nächster Verhandlungstag ist der 20. Februar angesetzt. Ab diesem Tag sollen nach dem Willen des Richters bereits die Plädoyers gehalten werden. Dies würde eine Urteilsverkündung am 27. Februar ermöglichen.