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Donnerstag
18.11.2021

Medien / Publizistik

Richard David Precht: «Ich werde künftig vorsichtiger sein. Ich habe auch nie vorgehabt, jemandem Angst zu machen.»…    (Bild: «Die Zeit»)

Richard David Precht: «Ich werde künftig vorsichtiger sein. Ich habe auch nie vorgehabt, jemandem Angst zu machen.»… (Bild: «Die Zeit»)

Der Philosoph Richard David Precht hatte in einem gemeinsamen Podcast mit dem Moderator Markus Lanz gesagt, er würde «Kinder sowieso niemals impfen», und das damit begründet, dass er ein «im Aufbau begriffenes Immunsystem» nicht «mit diesem Impfstoff» bearbeiten wolle.

Ganz falsch scheint die Überlegung auf den ersten Blick nicht. Aber Precht hatte in unserer angeheizten Zeit sofort einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

Jetzt relativiert er seine skeptischen Äusserungen zu Corona-Impfungen für Kinder. «Sicher habe ich zu laxe Formulierungen benutzt, das räume ich gern ein», sagt Precht in einem Interview mit der «Zeit», wie die Wochenzeitung in einer Vorankündigung schreibt.

In dem «Zeit»-Interview kritisiert Precht das Ausmass der Erregung in den Corona-Debatten. Derzeit lägen die Nerven blank. «Es gibt vor allem eine quasimilitante Impfgegnerszene», so Precht. «Aber es gibt leider auch Impfbefürworter, die jeden, der die Sache auch nur einen Millimeter anders sieht, sofort zu verdammen versuchen.»

Ihn störe an der Impfdebatte, «dass wir die 50 Schattierungen von Grau nicht thematisieren, die es gibt. Dass wir so tun, als gäbe es nur Schwarz und Weiss.»

Bei seiner Warnung vor zu viel Druck auf Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen, bleibt Precht im neuen Interview bei seinem Standpunkt. «Das Kinderimpfen ist ein Thema, das sich nicht für enorme Erregungen, Aufregungen oder moralische Pauschalverurteilungen eignet», sagt er.

Der promovierte Philosoph Precht ist Autor und unter anderem Moderator der ZDF-Sendung «Precht».