Den Machern des neuen Innovationszentrums InnoQube Swiss AG in Chur ist es gelungen, namhafte Partner für ihr privates Vorhaben zu gewinnen. So sind international agierende Firmen wie Würth ITensis, Mica Ventures, Ecosystem Ventures und das Magazin «Red Bulletin Innovator» beim Projekt mit dabei.
Die leitenden Köpfe hinter InnoQube Swiss sind Franco Quinter, Andreas Zindel-Schnell und FiFi Frei.
Seit 18 Monaten arbeitet das Team mit Akribie an dem 30-Millionen-Projekt InnoQube Swiss. «Es war von Anfang an als lebendige Wirtschaftspiazza und nicht als übliche Immobilie gedacht», sagt Franco Quinter, VR-Präsident von InnoQube Swiss, über den aktuellen Projektstand des Innovationszentrums mitten im neuen Quartier City-West von Chur.
Mit von der Partie ist auch Riccarda Trepp, die erst vor Kurzem als Marketingleiterin zu Skipp Communications gestossen ist. Der Klein Report wollte vom langjährigen Aushängeschild von SRF 1 wissen, wie ihr der Wechsel in die Privatwirtschaft gelungen ist und wie sich die Arbeit an einem Projekt wie InnoQube von ihrer Arbeit bei SRF unterscheidet.
Sie sind seit Kurzem Projektleiterin bei Skipp Communications und sind gleich mit einem Mammutprojekt konfrontiert worden. Wie haben Sie diese turbulenten Wochen erlebt?
Riccarda Trepp: «Sehr emotional. Es muss ja niemand das Gefühl haben, nach 17 Jahren bei SRF sei für mich ein Wechsel in die Privatwirtschaft ein Klacks gewesen. Da kommen viele Abläufe auf einen zu, von denen hatte ich keine Ahnung. Es brauchte Zeit, bis ich die Idee des InnoQube Swiss im Detail begriffen habe, so dass ich meine Aufgaben wahrnehmen konnte. Die Initianten um meinen Chef bei Skipp Communications, den Verwaltungsrat FiFi Frei, hatten da einen enormen Wissensvorsprung und legten einen zünftigen Drive vor. Dabei zu sein, wenn Entscheide gefällt werden, das Projekt Interessenten vorgestellt wird und wie jetzt als tolles Gebäude an die Öffentlichkeit getragen wird, das ist schon ganz gross.»
Noch verraten die Verantwortlichen nicht alle Namen der möglichen Partner, doch mit Würth ITensis, einem Outsourcing-Spezialisten für KMUs, und dem bekannten «Red Bulletin Innovator»-Magazin konnten schon zwei bekannte Namen gewonnen werden. Als Marketingleiterin müssen Sie gejubelt haben, als diese beiden Firmen unterschrieben haben?
Trepp: «Wir haben in den letzten Wochen sehr viele Gespräche geführt. Bis eine Partnerschaft zustande kommt, ist es ein langer Prozess mit abwägen, klären, schärfen und konkretisieren, wie man den Weg gemeinsam gehen will. Wenn es dann wirklich klappt, hüpft das Herz, das stimmt. Allerdings ist es bei InnoQube Swiss auch wichtig, dass ein Partner dazu passt, jugendlich, frech und überraschend sein kann, der gute Name allein ist noch nicht ausschlaggebend, das haben wir in diesen letzten Wochen auch erkennen müssen.»
Sie waren 17 Jahre lang beim Schweizer Radio und Fernsehen und unter anderem das Aushängeschild von SRF 1. Als langjährige Sportredaktorin wissen Sie genau, wie man bei Grossereignissen den Überblick nicht verliert. Wie hilfreich ist diese Erfahrung für Ihre neue Tätigkeit als Marketingleiterin?
Riccarda Trepp: «In meinen 17 Jahren SRF habe ich gelernt, flexibel zu arbeiten, und bin zum Glück robust und belastbar. Ich stand um zwei Uhr morgens auf, um für meine `Morgenshow` in Zürich bereit zu sein, kam nach dem `Nachtexpress` erst um halb vier Uhr nach Hause oder war, wie während der Tour de France, fast vier Wochen am Stück unterwegs. Eine gute Planung ist alles. Dazu gehört auch, dass es meiner Familie, in der Zeit in der ich nicht da bin, gut geht. Dazu gehörte auch eine Evaluation: Welche Themen kann ich abdecken, wie reagiere ich, wenn noch etwas Unvorhergesehenes passiert, damit habe ich gelernt umzugehen. Auch bei InnoQube Swiss bin ich ja in ein starkes Team eingebettet. Gerade mit unserem Verwaltungsrat FiFi Frei arbeite ich sehr zielorientiert. Er hat eine ausgesprochen schnelle Auffassungsgabe und den Mut, Dinge wegzulassen zugunsten der Qualität eines Produktes. Am Schluss braucht es Ausdauer, Begeisterung und saubere Arbeit, das ist eigentlich in jedem Job gleich.»
Was unterscheidet die Arbeit bei SRF und jener bei Skipp Communications?
Trepp: «Bei Skipp musste ich lernen, einzuschätzen, wie lange ich für eine Arbeit habe. Also, ich bin da immer noch dran. Planen für mich, planen für andere im Team, wann können wir die Arbeit erledigen und zwar so, dass die Qualität stimmt und das Budget eingehalten wird. Am Schluss wird abgerechnet. Bei SRF habe ich auf eine Sendung hingearbeitet oder wie für die Ski WM 2017 in St. Moritz das Projekt geplant und ausgeführt, habe meine Stunden oder eher Tage aufgerechnet und den Lohn erhalten. In die ganze Budgetplanung und Umsetzung war ich nie direkt involviert. Das ist eigentlich völlig falsch. Jeder Mitarbeiter von SRF könnte da viel mehr in die Verantwortung genommen werden. Häufig hiess es einfach, für dieses Projekt ist kein Geld da, wie aber die finanzielle Planung, Umsetzung und Kontrolle abläuft, war stets Chefsache. Das ist wohl bei einem Betrieb mit 2100 Mitarbeitenden nicht einfach, trotzdem würde mehr finanzielle Transparenz gewiss nicht schaden. In unserem Betrieb sind wir stets über alle Projekte auf dem Laufenden, der Chef hat den Überblick und zieht die Schraube an oder freut sich, wenn alles gut läuft, wie zum Beispiel bei der aktuellen Nordic-Kampagne für Lenzerheide.»
InnoQube hat das Zeug zum neuen Aushängeschild des Wirtschaftsstandorts Chur zu werden. War auch deshalb die öffentliche Hand so entgegenkommend?
Riccarda Trepp: «Wenn private Unternehmer aus eigener Initiative ein solches Projekt realisieren wollen, ist das für die Stadt Chur ja sehr erfreulich. Das hat die Stadt mit dem Stadtpräsidenten Urs Marti sofort erkannt und das Projekt mit allen Kräften unterstützt. Die Stadt hat wieder so richtig Drive und wird auch mit InnoQube Swiss etwas aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Aber man darf hier auch erwähnen, dass bis jetzt kein einziger Franken von der öffentlichen Hand in das Projekt investiert wurde, sondern nur private Gelder.»
Warum muss man Ihrer Meinung nach bei diesem aussergewöhnlichen Projekt von Anfang an mit dabei sein?
Trepp: «Die ersten geben den Ton an, den Takt vor, wohin sich der Spirit im InnoQube Swiss entwickelt. Sie können noch vieles mitgestalten und aussuchen. Weil es aufregend ist und so schnell nicht mehr kommt, dass man Teil ist von einem solch grossen Projekt.»