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Montag
23.09.2002

Ein weiterer Schlagabtausch zwischen dem Springer-Verlag und Leo Kirch: Die PrintBeteiligungs (PB) GmbH Kirchs wirft der Verlagsspitze vor, die Krise seines Medienimperiums ausgelöst und dadurch auch Springer geschadet zu haben. Am Dienstag sollen die Aktionäre von Springer an einer ausserordentlichen Hauptversammlung über zwei Anträge von Kirchs PrintBeteiligungs (PB) GmbH gegen den Vorstand sowie die Mehrheitsaktionärin Friede Springer entscheiden. Die Beteiligungsfirma hielt bis zum vergangenen Freitag 40 Prozent der Verlagsaktien, die wegen der Kirch-Krise nun im Besitz der Deutschen Bank sind. Springer besitzt wiederum 11,5 Prozent an Kirchs ProSiebenSat.1 Media AG.

Auf der Hauptversammlung sollen die Aktionärsvertreter eine Sonderprüfung der Geschäftsführung sowie über Forderungen nach Schadenersatz entscheiden. Bereits bei der Hauptversammlung am 26. Juni hatte Kirch die Verlagsspitze angegriffen. Die Anträge waren damals aus formalen Gründen nicht zugelassen worden. Die Zukunft dieses 40-Prozent-Aktienpakets mit einem Wert von etwa 730 Mio. Euro ist weiterhin offen. Zur Zeit verhandelt Springer mit Ringier über einen Verkauf.