Klammheimlich hat Verleger Dominik Hiltbrunner die FMM Fachmedien Mobil AG in MoMedia AG umbenannt. Der neue Name gilt laut Handelsregister seit 18. Dezember 2014.
Nun gibt es noch mehr Neuerungen. Die Redaktionen der Gruppe wurden um 4,5 Stellen erweitert, es gibt ein Marketingteam und die französischsprachige Publikation «Revue Automobile» hat einen neuen Chefredaktor und erscheint neu einmal wöchentlich statt nur zweimal im Monat.
«Alle Änderungen werden mit der französischsprachigen Ausgabe getestet», sagte der neue Chefredaktor der «Revue Automobile», Jean-François Fournier, dem Klein Report. «Das macht Sinn, weil sie kleiner ist. Es ist gewissermassen ein Laboratorium. Wenn alles klappt, wird auch der deutsche Titel `Automobil Revue` dementsprechend umgestaltet.»
Der verdichtete Erscheinungsrhythmus bringe viele Neuerungen mit sich, erklärte Fournier. «Vor allem bei der Struktur und den Rubriken. Das Know-how des Teams bleibt aber.»
Das ist zu hoffen, denn beim traditionsreichen Automagazin gab es seit der Übernahme des Magazins durch Dominique Hiltbrunner von der Tamedia im Jahr 2011 einige Wechsel und Unstimmigkeiten: Im Oktober 2012 kündigten der Geschäftsführer Rehné Herzig und Chefredaktor Olaf Kuhlmann. Dominique Hiltbrunner selbst zog sich im November 2013 als Verleger von der FMM zurück. Wem der Verlag gehörte, war damals nicht ganz klar. Hilbrunner sprach von einer Berner Familie, die im Hintergrund bleiben wolle.
Im Juli 2014 mussten der Chefredaktor der «Automobil Revue» Martin Schatzmann und Verlagsleiter Erich Schlup gehen. Die publizistische Leitung wurde von Martin Wyler übernommen. Simone Hiltbrunner-Brogli, die den Verlag damals interimistisch leitete, erklärte, Wyler garantiere Kontinuität, doch sein Name taucht im Impressum schon nicht mehr auf.
Nun startet Dominik Hiltbrunner ein neues Experiment und investiert kräftig in die französischsprachige Ausgabe der traditionsreichen Autozeitschrift.
«Unser Ziel ist es, mehr das weibliche und das junge Publikum anzusprechen», erklärte Fournier zur Erweiterung des Leserkreises. «Die Frauen in der Redaktion haben dafür weitgehend freie Hand bekommen. Sie sollen entscheiden, wie wir Frauen am besten ansprechen.»
Im Juli 2014 teilte die damalige FMM Fachmedian Mobil AG noch mit, die französischsprachige Ausgabe werde eigenständiger und unabhängiger und vollkommen auf die Romandie ausgerichtet.
Ganz so extrem ist die Selbstständigkeit der «Revue Automobile» aber nicht: «Natürlich gibt es viel Zusammenarbeit zwischen der deutschsprachigen und der französischsprachigen Ausgabe», meinte Fournier. «Das macht finanziell Sinn. Wir brauchen Synergien. Ich spreche mich täglich mit dem Redaktionsleiter in Zürich, Daniel Riesen, ab. Wir tauschen Themen und Texte aus und optimieren so die Hefte.»
Die «Revue Automobile» wird vor allem beim Thema Testing von der «Automobil Revue» emanzipiert: « Wir wollen das französischsprachige Testteam verstärken. Denn in Genf gibt es nicht dieselben Modelle wie in Zürich und die Romands schauen beim Autokauf auf andere Dinge als die Deutschschweizer», so Fournier.