Der Rettungsplan für den «Frutigländer» nimmt Gestalt an. In die unabhängige Regionalzeitung soll der amtliche «Frutiger Anzeiger» integriert werden.
Das Aus des «Frutigländers», das Ende Mai bekannt gegeben worden war, hatte in den betroffenen Gemeinden im Berner Oberland Sorgen verursacht.
Seither haben «intensive Gespräche stattgefunden zwischen Frank und Richard Müller einerseits und den Gemeinden aus dem Frutigland, dem ehemaligen Verleger Bernhard Egger, der Redaktion und der Firma Egger Druck und Dialog in Frutigen andererseits», sagte Richard Müller, Inhaber und CEO der Müller Marketing & Druck AG in Gstaad, auf Anfrage des Klein Reports.
Die Rettungsinitiative ging von der Gemeinde Frutigen aus. Am 3. Juni hat ein erstes Treffen stattgefunden, an dem pro betroffene Gemeinde mindestens ein Vertreter anwesend war.
«Es wurde bekräftigt, wie wichtig die Zeitung für die Region sei», hiess es von Seiten der Gemeindevertreter. Unter der Leitung des Gemeinderatspräsidenten der Gemeinde Kandersteg, Urs Weibel, hat sich dann eine Arbeitsgruppe formiert. «Es wurde festgehalten, dass der 'Frutigländer' nur dann eine Überlebenschance hat, wenn der 'Frutiger Anzeiger' integrierender Bestandteil ist», erklärte Richard Müller gegenüber dem Klein Report.
Der «Frutiger Anzeiger» ist das amtliche Publikationsorgan von sieben Gemeinden in der Region Frutigen. Die schlitternde Regionalzeitung «Frutigländer» war vor 15 Jahren von Bernhard Egger, Verleger des «Frutiger Anzeigers», und von Richard und Frank Müller gegründet worden. Die Gebrüder Müller sind ihrerseits Inhaber der Müller Medien AG in Gstaad und geben den «Anzeiger von Saanen» heraus. Frank Müller ist Verleger des Anzeigers.
Mit der Rettungsaktion hat Richard Müller auch die Rolle als Verleger des «Frutigländers» übernommen, wie er zum Klein Report sagte. Ab der nächsten Generalversammlung im Juni werden er und sein Bruder «alle Aktien» besitzen.
Wie der Klein Report berichtete, wurde den sechs Redaktionsmitarbeitenden und den Angestellten im Verlag wegen der Corona-Pandemie Ende Mai bereits gekündigt. «Mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir im Gespräch und wir sind daran, verschiedene Modelle durchzurechnen», sagte Richard Müller zum Klein Report bezüglich der Situation der Arbeitsverhältnisse abschliessend.