Darauf haben unzählige Menschen gewartet: Die Finanzierung des Klimalabors des Online-Mediums «Republik» ist gesichert. Ein Newsletter («Wir haben es geschafft») verkündete am Donnerstag die beruhigende Nachricht.
Vor zwei Monaten hörte man noch mehr Zweifel als Hoffnung: «Wir können das Klimalabor nur dann weiterführen, wenn wir bis August mindestens 250’000 Franken auftreiben.» Eine solch hohe Summe innert weniger Monate einzusammeln, verdient Anerkennung.
Warum allerdings eine Viertelmillion Franken überhaupt nötig ist, wurde nie schlüssig erklärt. Dass eine Redaktion zusätzlich Geld sammelt, ist zumindest in der Schweiz neu. Vielleicht macht das Beispiel die Runde und der «Tages-Anzeiger» verlangt demnächst drei Millionen Franken für seine Sportredaktion und die NZZ bittet ihre Leserschaft um fünf Millionen Franken für ihre Redaktion in Berlin.
Dank «diversen Stiftungen und Privatpersonen» sei der Unterhalt des Klimalabors für ein Jahr gesichert, schreiben die Verantwortlichen. Transparenz ist bei der «Republik» nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Unterscheidungsmerkmal.
Im Unterschied zu den bekannten Medien in der Schweiz, wolle man die Finanzierung und die Quellen stets offenlegen, so das Mantra der «Republik».
Und: «Guter Journalismus», heisst es im «Republik-Manifest», ist «pur, unabhängig». Wer sind denn nun die Stiftungen, die einen puren, unabhängigen Klima-Journalismus finanzieren wollen? Ohne Nebengedanken und politischer Schlagseite.
Plötzlich wird es bei dieser Frage still. Katharina Hemmer, die Co-Geschäftsführerin antwortet auf die Frage von Klein Report: «Zu den Unterstützer*innen werden wir zu gegebener Zeit informieren.»
Bis zu diesem Tag X bleibt also unklar, woher die Gelder stammen und welche Art Journalismus gefördert werden soll. Das hinterlässt einen fahlen Nachgeschmack auf die tolle Nachricht des Klimalabors.