Die Republik AG hat ihr Aktionariat offengelegt. Jeweils 47,4 Prozent der Aktien liegen beim Gründerteam und bei der Project R Genossenschaft. Nur knapp drei Prozent der Wertpapiere halten verschiedenen Geldgeber, die damit in einer Pattsituation den Stichentscheid in den Händen halten.
«Die Unabhängigkeit der Redaktion ist das Wichtigste»: Diesen Punkt führen die Verantwortlichen der Republik AG als oberste Priorität in ihrer Liste der Vorgaben für die Besitzverhältnisse ihres Unternehmens.
Umgesetzt wird dieser Punkt unter anderem durch den tiefen Stimmenanteil von nur 3,2 Prozent für die Geldgeberinnen und Geldgeber in der Aktiengesellschaft, bei einem Kapitalanteil von 11,8 Prozent. Dies zeigt ein Blick in das Aktionariat, welches das Medien-Start-up nun publiziert hat.
Zu den einflussreichsten Aktionären unter den Geldgebern gehören - wie bereits bekannt - Daniel, Martin und Marcel Meili, die das Hotel Rothaus besitzen, in dem sich die «Republik»-Büros befinden. Die Brüder besitzen 2,5 Prozent der Aktien. Zweitgrösster Geldgeber ist die Immobilienfirma Mettis AG, welche eine 0,4 Prozent Beteiligung an der «Republik» hält. Zur Info: Einige Aktionäre der AG sind verwandt mit der Project-R- und «Republik»-Gründerin Nadja Schnetzler.
Dritter und letzter Geldgeber ist Steff Fischer, Gründer der Zürcher Immobilienfirma Fischer AG. Weitere 1,9 Prozent der Aktien seien zudem für ein Programm für «Mitarbeiter und Komplizen» reserviert, das Mitte 2018 ins Laufen komme, heisst es in der Mitteilung etwas schwammig.
Die Löwenanteile der Aktien - jeweils 47,4 Prozent der Stimmen - liegen jedoch beim «Republik»-Gründungsteam und bei der Project R Genossenschaft, die aus den Verlegerinnen und Verlegern des Web-Magazins besteht. Entgegen den ursprünglichen Plänen besitzen die einzelnen Mitglieder der Verlegerschaft aber keine Aktien, schreibt die Republik AG.
Gegenüber dem Klein Report erklärte Project R-Mitgründer Christof Moser, wie die Verlegerinnen und Verleger trotzdem auf Entscheidungen der Republik AG Einfluss nehmen können. «Die über 14 500 Genossenschafter werden im zweiten Halbjahr 2018 aus den eigenen Reihen den 30-köpfigen Genossenschaftsrat für drei Jahre wählen.»
Dieser vertrete sie ab dann bei den Generalversammlungen der Project R Genossenschaft, die unternehmerisch von der Republik AG gentrennt ist. Die Generalversammlung wähle dann den Vorstand, der sich um die strategische Ausrichtung und um die Beteiligungen der Genossenschaft, also auch um das Aktienpaket der Republik AG, kümmere.
«Eine durch den Vorstand mandatierte Person vertritt das Aktienpaket der Project R Genossenschaft an der Generalversammlung der Republik AG.» Die Genossenschaft könne darüber hinaus einen Verwaltungsrat stellen und den Verwaltungsratspräsidenten der Republik AG bestimmen.