«Republik»-Journalistin Adrienne Fichter rennt seit mehreren Monaten bei der Medienstelle der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich an.
Emails bleiben unbeantwortet, telefonische Anfragen werden an das Generalsekretariat weitergeleitet. Dort bekommt die Tech-Reporterin dann zu hören, dass man ihr «auch nicht weiterhelfen» könne, da man für Medienanfragen nicht zuständig sei.
«Meine Anfrage dreht sich um die Teilrevision des kantonalen Polizeigesetzes, zu dem eine Vernehmlassung endete», sagte Adrienne Fichter am Freitag gegenüber dem Klein Report.
Sie habe ihre erste Anfrage vor rund drei Monaten gestellt, damals an das Generalsekretariat der Sicherheitsdirektion und an die Medienstelle der Sicherheitsdirektion. Danach hat sie im September und Oktober mehrfach nachgehakt.
«Da ich noch in andere Geschichten involviert war, hab ich den langen Zeitraum des Schweigens erst gar nicht realisiert. Als ich dann vor einem Monat anrief, um zu erfahren was los ist, wurde meine Anruf an die Medienstelle weitergeleitet an das Generalsekretariat. Dieses antwortete stets: Man wisse nicht, warum ausgerechnet mein Anruf immer weitergeleitet werde.»
Zuerst habe das Generalsekretariat eine Überlastung der Telefoneingänge vermutet. In diesem Fall werde immer an das Generalsekretariat weitergeleitet.
«Doch als ich um 8 Uhr, 9 Uhr, 11 Uhr und 15 Uhr an unterschiedlichen Tagen anrief, waren auch sie ratlos wegen dem Muster. Jedenfalls wollten sie keine Medienanfragen beantworten und rieten mir, noch einmal per Mail Kontakt aufzunehmen. Den Grund für das Schweigen respektive Ignorieren kenne ich nicht, ob es zum Beispiel am Thema liegt (Polizeigesetzrevision) et cetera», sagte Adrienne Fichter weiter.
Am Freitag hat Adrienne Fichter die Sache über Social Media publik gemacht. Dabei hätten sich auch Kollegen und Kolleginnen von anderen Medien bei ihr gemeldet. «Sie meinten, dass sie sehr ähnliche Erfahrungen machten mit der Medienstelle und wochenlang ignoriert wurden, bei Themen die ihnen unangenehm sind.»
Und einige haben der «Republik»-Reporterin nun die Nummer von Regierungsrat Mario Fehr geschickt. «Mal sehen ob ich damit weiterkomme...»
Der Klein Report hat der Medienstelle der Sicherheitsdirektion die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben. Bis Redaktionsschluss am Freitag hat sie noch nicht geantwortet.