Nicht nur ein Kamerateam des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) ist in der Hauptstadt Minsk am Donnerstagabend vorübergehend festgenommen worden.
In Belarus sind nach den nicht genehmigten Protesten mehr als 50 Journalistinnen und Journalisten festgenommen worden.
Gemäss der unabhängigen Belarussischen Journalistenvereinigung (BAJ) wurden die meisten von ihnen wieder freigelassen, nachdem ihre Dokumente überprüft worden waren.
Festgenommen wurde auch die Korrespondentin des russischsprachigen Programms der Deutschen Welle (DW), Alexandra Boguslawskaja. Für die Chefredaktorin der Deutschen Welle, Manuela Kasper-Claridge, war es ein weiterer Angriff auf die Pressefreiheit in Belarus, wie sie auf dem DW-Portal sagt.
Boguslawskaja selber erklärte, sie sei gut behandelt worden, allerdings habe sie sechs Stunden in Gewahrsam verbracht und ihr Telefon erst am nächsten Tag zurückerhalten, wie Reporter ohne Grenzen am Montag berichtet.
Vier andere Medienschaffende weigerten sich, ihre Telefone herauszugeben, und bleiben wegen «Teilnahme an einer unerlaubten Massenaktion» in Gewahrsam, bis ihnen der Prozess gemacht wird, wie die Belarussische Journalistenvereinigung mitteilt.
Mehrere ausländische Journalistinnen und Journalisten wurden ausgewiesen, darunter auch der festgenommene schwedische Fotograf Paul Hanson. Er wurde ausgewiesen und mit einer fünfjährigen Einreisesperre belegt.
Gemäss Reporter ohne Grenzen verloren 19 belarussische Medienschaffende ihre Akkreditierung und damit ihre journalistische Arbeitserlaubnis.