In mehreren afrikanischen Ländern werden Journalisten, die über Corona berichten, eingeschüchtert und attackiert. Jüngst hat Südafrika ein Gesetz erlassen, welches das Verbreiten von «Falschnachrichten» strafrechtlich verfolgt.
Im Senegal zum Beispiel wurde eine Crew des Senders Touba TV von einem Polizisten mit einem Schlagstock attackiert, obwohl sie eine Erlaubnis der Präfektur hatte, über den Lockdown zu berichten.
Und auch zur Zensur wird gegriffen: In Madagaskar wurden Radiosendungen untersagt, in denen die Hörer ihre Meinung über den Umgang der Regierung mit der Pandemie kundtun konnten.
An der Elfenbeinküste müssen zwei Journalisten umgerechnet jeweils rund 7620 Euro Strafe für das Verbreiten von «Falschnachrichten» zahlen, wie Reporter ohne Grenzen (RSF) dokumentiert hat. Die beiden hatten berichtet, dass es in einem Gefängnis zwei Corona-Fälle gebe, was die Behörden abstreiten.
Und Südafrika hat als Reaktion auf die Corona-Krise ein Gesetz erlassen, das für die Verbreitung von «Falschnachrichten» bis zu sechs Monate Gefängnis vorsieht.
Die Pandemie hat inzwischen fast alle 55 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union erreicht. Nach Angaben der Johns Hopkins Universität gibt es in Afrika bisher mehr als 5200 bestätigte Corona-Fälle und über 170 Todesfälle.