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Donnerstag
03.08.2023

TV / Radio

Drohungen und körperliche Gewalt gegen nigrische und internationale Medienschaffende häufen sich.

Anne-Fleur Lespiaut, Reporterin des französischsprachigen internationalen Nachrichtensenders TV5 Monde, und Stanislas Poyet, Reporter der französischen Tageszeitung «Le Figaro», berichteten am 30. Juli über eine Demonstration für die Junta. Dabei wurden die beiden Journalisten gemäss Reporter ohne Grenzen (RSF) immer wieder von Teilnehmenden bedroht, die die Anwesenheit französischer Journalisten ablehnten.

Zwei Tage nach dem Militärputsch am 26. Juli griffen Unbekannte Mitarbeiter von zwei privaten nigrischen Medien an und beschädigten eine Kamera. «Betroffen waren das Radionetzwerk Anfani und der Fernsehsender Bonferey», schreibt die Journalisten-Organisation über die Angriffe während einer Pressekonferenz am 28. Juli im Hauptsitz der Partei des abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum.

Moussa Modi, Mitarbeiter des Radionetzwerks Anfani, sagte, dass Demonstranten zur Pressekonferenz gekommen seien, um diese zu stören, und die Reporter bedrängt hätten. «Unsere Journalisten und andere Teams wurden geschlagen und beleidigt, bevor es ihnen gelang, sich einen Weg nach draussen zu bahnen und zu entkommen», zitiert ihn Reporter ohne Grenzen.

Für den Geschäftsführer der Journalisten-Organisation sind diese «Einschränkungen der Pressefreiheit in Niger äusserst beunruhigend». Christian Mihr: «Niger war bisher das einzige Land in der zentralen Sahelzone ohne Militärregierung. Wir erinnern die Junta daran, dass die Informationsfreiheit bewahrt und respektiert werden muss. Die Junta muss auch dafür sorgen, dass Journalistinnen und Journalisten in dieser instabilen Lage im Land nicht ins Visier von Demonstranten und Sicherheitskräften geraten.»