Reporter ohne Grenzen stellt klar, dass die Organisation eine angebliche Studie über den Werteverfall in Europa, die in Aserbaidschan im Umlauf ist, nicht unterstützt hat. Vielmehr zeigt sich die Organisation «entsetzt über die Härte, mit der das aserbaidschanische Regime vor der Präsidentschaftswahl im Herbst gegen Kritiker vorgeht und distanziert sich von unlauteren Versuchen, eine antieuropäische Stimmung im Land zu erzeugen und damit die Opposition zu schwächen».
Die Studie soll aber nicht nur von Reporter ohne Grenzen unterstützt worden sein, auf der Website thedecline.info sind auch Amnesty International und Human Rights Watch aufgeführt. «Wir haben an dieser Studie - anders als darin behauptet wird - in keiner Weise mitgewirkt und halten es für absolut unverhältnismässig, Menschenrechtsverletzungen in Deutschland und in Aserbaidschan zu vergleichen», stellte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr klar.
Verfasst wurde die Analyse laut der Website von Eynulla Fatullajew. Dieser habe als regimekritischer Journalist internationale Bekanntheit erlangt, sass mehr als vier Jahre im Gefängnis, wurde im Mai 2011 begnadigt und veröffentliche seither auffallend regierungsfreundliche Berichte, teilte die Organisation mit.