Das Fazit der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zum Jahr 2021 ist ernüchternd: 46 Journalistinnen und Journalisten wurden weltweit im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet. Zudem wurden so viele Medienschaffende willkürlich verhaftet wie niemals zuvor.
Das gefährlichste Land für Journalisten ist erneut Mexiko, und zwar das dritte Jahr in Folge, wie RSF am Dienstag schreibt. 2021 wurden dort insgesamt sieben Journalisten ermordet.
Oft seien es dabei Lokaljournalisten, die über heikle politische Themen wie die organisierte Kriminalität im Land berichten, welche kaltblütig erschossen werden. So war es auch bei Benjamín Morales Hernández, der am 3. Mai, dem Welttag der Pressefreiheit, getötet wurde.
Mexiko wird gemäss RSF gefolgt von Afghanistan, wo sechs Medienschaffende umgebracht wurden. «Eine besonders traurige Nachricht erreichte uns am 9. November aus dem Jemen. Die Fernsehreporterin Rascha Abdallah al-Harazi wurde durch einen gezielten Anschlag mit einer Autobombe in Aden getötet. Sie war hochschwanger», schreibt RSF weiter.
Schicksale wie diese würden zeigen, wie wichtig es ist, dass wir uns ohne Pause für bedrohte Medienschaffende weltweit einsetzen und an ihre Arbeit erinnern, damit wir uns nicht an die Straflosigkeit gewöhnen – auch in der Europäischen Union. So wurde zum Beispiel der Polizeireporter Giorgos Karaivaz im Frühling in Athen ermordet.
Die einzig positive Nachricht von RSF: Die Zahl der getöteten Medienschaffenden ist in diesem Jahr so niedrig wie seit 2003 nicht mehr. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Intensität der Konflikte und Kriege in Syrien, im Irak und im Jemen zurückgegangen ist.