Reporter ohne Grenzen hat den 29-jährigen Syrer Hadi Abdullah als Journalisten des Jahres ausgezeichnet. Die Organisation erklärte in Strassburg, der Fernsehreporter werde für die mutige Berichterstattung über sein Heimatland geehrt.
«Er schreckt nicht davor zurück, sich in gefährliche Gebiete zu begeben», heisst es in der Begründung von Reporter ohne Grenzen. Dort zeige er auf, welche Auswirkungen der Krieg auf die Zivilbevölkerung habe.
Abdullah gehe dorthin, «wohin sich kein westlicher Journalist wagt», erklärte Reporter ohne Grenzen weiter. Im Januar wurde er demnach von der früheren Al-Nusra-Front entführt, die jetzt Fateh al-Scham heisst. In der Gewalt der Terroristen sei er mehrfach nur knapp dem Tod entgangen. Hadi arbeitet für mehrere Fernsehsender und als Reporter in sozialen Netzwerken.
Als Medium des Jahres wurde die chinesische Webseite «64Tianwang» ausgezeichnet. Ihre Bürgerreporter nähmen erhebliche Risiken in Kauf, um die Öffentlichkeit trotz der Zensur in der Volksrepublik zu informieren.
Reporter ohne Grenzen vergibt die Auszeichnungen am Dienstag gemeinsam mit dem französischen Fernsehsender TV5 Monde in Strassburg.