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Dienstag
03.11.2015

Medien / Publizistik

Exemplarische Fälle von Straflosigkeit

Exemplarische Fälle von Straflosigkeit

In den vergangenen zehn Jahren wurden weltweit über 700 Journalisten wegen ihres Berufes getötet. Weil nach wie vor die meisten Verbrechen unbestraft bleiben, fordert Reporter ohne Grenzen (ROG) nun einen UN-Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten.

Noch im Jahr 2013 hat die UN-Vollversammlung den 2. November als jährlichen Welttag gegen Straflosigkeit festgelegt, um auf die anhaltende Untätigkeit vieler Staaten bei der Bekämpfung von Verbrechen an Journalisten aufmerksam zu machen.

Geht es nach Britta Hilpert, Vorstandssprecherin von ROG, reicht das noch lange nicht aus: «Es mangelt nicht an Gesetzen zum Schutz von Journalisten, aber sie werden nur unzureichend angewandt». Daher fordert ROG die Vereinten Nationen dazu auf, schnellstmöglich einen Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten einzusetzen.

Alleine seit Beginn des Jahres wurden mindestens 48 Journalisten aufgrund ihres Berufes getötet. In Syrien sind es seit 2011 ebenfalls mindestens 48, im Irak seit 2013 mindestens 19. Die meisten Reporter sterben jedoch ausserhalb von Kriegsgebieten, weil sie über organisierte Kriminalität, Korruption, Machtmissbrauch oder Menschenrechtsverletzungen berichtet haben.

In seinem jüngsten Bericht zeigt sich auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon beunruhigt über die Sicherheit von Journalisten: «Ich bin in tiefster Sorge darüber, dass es nicht gelungen ist, die Häufigkeit und das Ausmass gezielter Gewalt gegen Journalisten sowie die fast vollständige Straflosigkeit für solche Verbrechen zu verringern.»