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Montag
17.01.2011

Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die Übergangsregierung von Tunesien auf, die Pressefreiheit zu garantieren und damit mit der Politik des ehemaligen Präsidenten Ben Ali zu brechen. Alle politischen Häftlinge müssten bedingungslos freigelassen werden, damit die Bevölkerung des Landes und die internationale Staatengemeinschaft an eine nahe demokratische Zukunft in Tunesien glauben könnten, erklärte ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard. Während seiner 23-jährigen Diktatur habe der ehemalige Präsident keine kritischen Stimmen toleriert und nicht gezögert, Oppositionelle und Dissidenten ins Gefängnis zu schicken.

Vier Journalisten und Blogger, die seit Ende Dezember 2010 festgenommen worden waren, sind laut Angaben von ROG wieder freigelassen worden. Dabei handelt es sich um Nissar Ben Hassen, Mitarbeiter von Radio Kalima, Wissem Essghaier, Mitglied der Jugendorganisation der Demokratischen Progressiven Partei und Mitarbeiter der Parteizeitung «Al-Maouqif», und die beiden Blogger Slim Amamou und Azyz Ammami. Unklar ist allerdings der Gesundheitszustand des deutsch-französischen Fotografen Lucas Mebrouk Dolega, der während der Proteste in Tunesien lebensgefährlich verletzt wurde.