Medienrechtsprofessor und Emek-Mitglied Bertil Cottier hat das Präsidium der Schweizer Sektion von Reporter ohne Grenzen (RSF) übernommen. Er löst Gérard Tschopp ab, der nach sechs Jahren zurücktritt.
Cottier ist Professor für Medienrecht an den Universitäten der italienischen Schweiz, Lausanne und Neuenburg sowie Mitglied der Eidgenössischen Medienkommission (Emek) und der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz.
Nach seinem Rechtsstudium arbeitete er zuerst als Gerichtsberichterstatter bei der Waadtländer Tageszeitung «24 heures». Von 1987 bis 2005 war er stellvertretender Direktor des Schweizerischen Instituts für Rechtsvergleichung, von 2004 bis 2006 Direktor des DEA für Recht, Kriminalität und Sicherheit der neuen Technologien an den Universitäten Lausanne und Genf.
An der Universität der italienischen Schweiz wurde Bertil Cottier 2010 Dekan der Fakultät für Kommunikationswissenschaften. Parallel dazu habe er «zahlreiche Expertenmissionen» unter anderem für den Europarat und das Eidgenössische Aussendepartement durchgeführt, zum Beispiel in der Ukraine, der Türkei und Ägypten, wie die Journalistenorganisation am Freitag mitteilte.
An der per Videoschaltung abgehaltenen Generalversammlung haben sich die Mitglieder von Gérard Tschopp verabschiedet. Seit 2014 hatte er Reporter ohne Grenzen Schweiz präsidiert. Unter seiner Ägide wurde 2015 ein Unterstützungsfonds für Medienschaffende im Schweizer Exil geschaffen.