Am Freitag wählen die nationalen Mitgliedsverbände in Zürich aus fünf Kandidaten den neuen Fifa-Präsidenten. Unter diesen fünf Kandidaten befindet sich auch der Bahrainer Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa. Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert nun die Mitglieder des Fussball-Weltverbands auf, sich gegen Scheich Salman als Fifa-Präsidenten zu entscheiden.
Seit Beginn der Protestbewegung im Februar 2011 gehe Bahrain mit unverminderter Härte gegen Medienschaffende vor. Während der ersten Repressionswelle von 2011 soll Scheich Salman als Präsident des bahrainischen Fussballverbands einem Komitee vorgestanden haben, das an den Protesten beteiligte Sportler identifizierte. Viele Sportler wurden verhaftet und misshandelt, einige werden bis heute unnachgiebig verfolgt.
«Scheich Salman ist völlig ungeeignet, den Weltfussball zu vertreten», erklärte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr erneut. «Als Mitglied des bahrainischen Königshauses steht Salman für ein Regime, das seit Jahren unerbittlich gegen Journalisten und kritische Blogger vorgeht. Seine Kandidatur ist ein durchsichtiger Versuch Bahrains, den Spitzensport zur internationalen Imagepflege zu instrumentalisieren, während das Regime gleichzeitig Kritiker im eigenen Land gnadenlos verfolgt.»
Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht Bahrain auf Platz 163 von insgesamt 180 Staaten.