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Montag
04.10.2010

Reporter ohne Grenzen (ROG) hat «hoffnungsvolle Erfolge im Kampf gegen die massive mediale Überwachung und Lenkung in der Volksrepublik China dokumentiert». Trotz wachsender Onlinezensur steige die Bedeutung des Internets als kritisches Medium weiterhin. Zahlreiche Journalisten, Blogger, Anwälte und Unterstützerkreise inhaftierter Dissidenten würden in Portalen, Blogs und Social Media wie Twitter Fälle von Zensur und Repression veröffentlichen.

Als Beispiel für einen Erfolg nennt Reporter ohne Grenzen den Journalisten Qiu Ziming, ein Mitarbeiter der Wochenzeitung «The Economic Oberserver», der auf öffentlichen Druck hin einer Klage der Behörden entgangen ist. Ziming wurde der Verleumdung bezichtigt, nachdem er missbräuchliche Geschäftspraktiken eines lokalen Batterieherstellers angeprangert hatte, und wehrte sich anschliessend im Blog öffentlich gegen die Anschuldigungen.

Als positives Zeichen wertet ROG ausserdem die wachsende Zusammenarbeit der Medien untereinander. So hätten Ende August einige Journalisten vor dem Sitz der örtlichen Propagandaabteilung öffentlich gegen die Festnahme von vier Kollegen demonstriert. Insgesamt bliebe die Lage für Journalisten und Internetnutzer aber prekär. Noch sässen rund 100 Medienschaffende hinter Gittern.