Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die internationale Polizeiorganisation Interpol, weil diese zu schnell auf Fahndungsaufrufe durch repressive Regime reagiere.
Es geht dabei um den türkischen Exil-Journalisten Can Dündar und des in der Ukraine inhaftierten usbekischen Journalisten Narsullo Achunschonow. Der Usbeke wurde durch ein Interpol-Fahndungsaufruf seit seiner Ankunft in der Ukraine festgehalten, wo er wegen der Verfolgung in seiner Heimat politisches Asyl beantragen wollte. Ihm droht die Abschiebung nach Usbekistan.
Gegen Can Dündar habe ein Staatsanwalt in Diyarbakir beim türkischen Justizministerium einen Interpol-Fahndungsaufruf beantragt, wie Reporter ohne Grenzen am Wochenende meldet.
Die Journalistenorganisation übt schon seit langem Kritik am Wirken von Interpol wegen der Verfolgung politischer Gegner, insbesondere seit der Wahl des Chinesen Meng Hongwei zum Präsidenten der Polizeiorganisation. In seiner Zeit als stellvertretender chinesischer Minister für öffentliche Sicherheit wurden seinem Ministerium schwere Menschenrechtsverletzungen mit Folter und willkürliche Inhaftierungen vorgeworfen.