Zum Jahrestag des Mordes an der russischen Menschenrechtsaktivistin und Journalistin Natalija Estemirowa mahnt Reporter ohne Grenzen (ROG) intensivere Ermittlungen zur Aufklärung des Verbrechens an. Da der Jahrestag mit den deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Jekaterinenburg zusammenfällt, fordert ROG den russischen Präsidenten Dmitrij Medwedjew und Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, sich dafür einzusetzen. «Wir sehen kein Ende des Klimas der Straflosigkeit in der Russischen Förderation», erklärte der ROG-Geschäftsführer Christian Rickerts am Mittwoch.
Natalija Estemirowa wurde am Morgen des 15. Juli 2009 in der Nähe ihres Hauses in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny entführt und noch am gleichen Tag in der benachbarten Republik Inguschetien erschossen aufgefunden. Die 51-Jährige leitete das Büro der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial in Grosny und hatte früher als Journalistin für die unabhängige russische Zeitung «Nowaja Gaseta» gearbeitet.
In der Russischen Föderation sind seit 2000 mindestens 24 Journalisten ermordet worden, allein 2009 dokumentierte der Verband fünf Todesfälle.
Mittwoch
14.07.2010




