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Donnerstag
23.10.2014

Medien / Publizistik

Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert zusammen mit den Organisationen Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung und Civil Center for Freedom die Freilassung des mazedonischen Journalisten Tomislav Kezarovski.

Nachdem Kezarovski im vergangenen Jahr zu einer viereinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, sei er im Herbst 2013 zwar vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden, stehe seither jedoch unter Hausarrest, berichtet die Reporterorganisation. ROG hält die Behörden dazu an, die Anklage fallen zu lassen.

Kezarovskis einziger Fehler sei es gewesen, die Behörden in Mazedonien kritisiert zu haben, so ROG. Dies sei aber keineswegs ein Fehler, weshalb ROG den Journalisten auch für den Reporter-ohne-Grenzen-Preis 2014 nominiert habe.

Kezarovski hatte im Jahr 2008 als Redakteur der Zeitung «Reporter 92» einen Artikel über einen Mordfall verfasst, in dem er aus einem Polizeiprotokoll zitierte, das ihm zugespielt worden war. Die offizielle Begründung für seine Inhaftierung lautete, er habe die Identität des damals geschützten Zeugen veröffentlicht. Gemäss ROG befand sich die betreffende Person damals aber noch gar nicht im Zeugenschutzprogramm.