Mit der Aktion «Grenzenloses Internet» protestiert Reporter ohne Grenzen (ROG) gegen Internetzensur in vielen Staaten: Pünktlich zum Welttag gegen die Inernetzensur an diesem Samstag hat ROG zensierte Websites in China, Malaysia, Saudi-Arabien, der Türkei und Vietnam entsperrt.
Die betreffenden Staaten versuchen durch repressive Gesetze und technische Hürden, ihren Bürgern kritische Nachrichtenmedien und andere unabhängige Informationsquellen vorzuenthalten, berichtet ROG in einer am Freitag erschienen Medienmitteilung.
Um die zensierten Seiten zugänglich zu machen, hat ROG die Websites «gespiegelt» und auf den Cloud-Servern wichtiger Anbieter wie Amazon, Fastly, Google oder Microsoft abgelegt. Eine Regierung könnte die gespiegelten Webseiten praktisch nur noch dann zensieren, indem sie den gesamten jeweiligen Cloud-Server blockiert. Doch damit träfen sie zugleich tausende Unternehmen, die auf Dienste derselben Anbieter angewiesen sind. Einen so grossen wirtschaftlichen und politischen Schaden ihrer Internetzensur dürften Regierungen in der Regel scheuen.
Im vergangenen Jahr hatte ROG schon einmal elf Nachrichtenwebsites entsperrt, die in elf Ländern zensiert werden. Die dafür bereitgestellten Server haben seitdem 64 Millionen Zugriffe registriert und mehr als 587 Gigabyte an Daten übermittelt.
Die Entsperrungen bleiben aufrechterhalten, solange die dafür verfügbaren Mittel ausreichen. Die Aktion «Grenzenloses Internet» schreibt die bis 2014 jährlich veröffentlichten ROG-Berichte «Feinde des Internets» fort.