Siebzehn Medienschaffende aus sieben Ländern beteiligen sich neu an der Klage der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) gegen die Pegasus-Überwachungssoftware.
Die Journalisten beschuldigen die israelische Cyberfirma NGO Group, die Pegasus entwickelt hat, der «gezielten Überwachung», wie die Journalisten-Organisation am Freitag bekannt gab. Zwei der Klägerinnen und Kläger kommen aus Aserbaidschan, fünf aus Mexiko, fünf aus Indien, zwei aus Ungarn und jeweils eine Person aus Spanien, Marokko und Togo.
Reporter ohne Grenzen hat eine Klage am 20. Juli bei der Pariser Staatsanwaltschaft eingereicht. Zu den ersten Klägern gehören die beiden Journalisten Maati Monjib und Omar Brouksy. Die Staatsanwaltschaft habe bereits mit den Ermittlungen begonnen.
«Die Zahl der Beschwerden bestätigt einmal mehr das Ausmass der Überwachung durch Pegasus», sagt RSF-Geschäftsführer Christian Mihr zur Klage. «Die Untersuchung muss alle Beteiligten an diesem Skandal klar benennen, egal ob es Führungskräfte der NSO Group oder hohe Regierungsbeamte in den betroffenen Ländern sind.»
Die siebzehn neuen Klägerinnen und Kläger wissen oder müssen befürchten, dass sie wegen ihrer journalistischen Tätigkeit von ihren Regierungen ausspioniert wurden.
Zusätzlich zur eingereichten Klage in Paris hat Reporter ohne Grenzen die Fälle dieser siebzehn Medienschaffenden formell an die Vereinten Nationen überwiesen. Damit fordert die Journalistenorganisation vier Sonderberichterstattende auf, Erklärungen von denjenigen Staaten einzuholen, die im Verdacht stehen, Pegasus gegen die freie Presse eingesetzt zu haben.
Insgesamt sind fast 200 Journalistinnen und Journalisten aus 20 Ländern von einer möglichen oder tatsächlichen Überwachung durch Pegasus betroffen. Das hatten die Enthüllungen des Pegasus-Projekts offengelegt.