Der österreichische Immobilien- und Handelsinvestor René Benko steckt erstmals Geld ins Mediengeschäft: Über die Essener Funke Mediengruppe erwirbt Benkos Signa Holding eine namhafte Beteiligung an der «Kronen Zeitung» und am «Kurier».
Mit mehr als 820`000 gedruckten Exemplaren ist die «Kronen Zeitung» Österreichs auflagenstärkste Tageszeitung. Funke ist über die WAZ Ausland Holding GmbH mit 50 Prozent am Wiener Boulevardblatt und mit knapp 50 Prozent am «Kurier» beteiligt.
Die übrigen Anteile an der «Krone» gehören der Familie Dichand. Mitgesellschafter beim «Kurier» ist die österreichische Raiffeisen Gruppe. Nun übernimmt die Signa Holding von René Benko 49 Prozent an der WAZ Ausland Holding - und steigt so mit 24,22 Prozent beim «Kurier» und mit 24,5 Prozent bei der «Krone» ein.
«Signa macht mit der Partnerschaft den nächsten strategisch wichtigen Schritt auf ihrem Weg, einer der führenden Multichannel-Anbieter in Europa zu werden», teilten die Funke-Gruppe und Signa am Montag mit. Derzeit fehle für die «Zusammenarbeit» noch das grüne Licht der zuständigen Kartellbehörden.
Zu René Benkos Signa Holding gehören zahlreiche Immobilien und Handelsunternehmen, darunter die deutsche Warenhauskette Karstadt, die aktuell mit Galeria Kaufhof fusioniert. Das Immobilienvermögen der Signa Gruppe beläuft sich nach eigenen Angaben auf über zwölf Milliarden Euro.
Benko zu seinem neuen Investment: «Die Digitalisierung löst die Grenzen zwischen traditionellen Geschäftsmodellen auf. Handel, Information und Unterhaltung, aber auch das Wohnen und die moderne Welt der Arbeit - diese Bereiche lassen sich schon heute nicht mehr trennen. Wir investieren deshalb strategisch in Geschäftsmodelle, die breite Konsumentenschichten mit aussergewöhnlichen Produkten und Leistungen überzeugen und ihre zukünftigen Bedürfnisse in der analogen wie der digitalen Welt ganzheitlich abbilden.»