Eine «Analyse der Radioprogramme der privaten Veranstalter 2009» nahm der Medienwissenschaftler René Grossenbacher von Publicom AG vor. Er untersuchte in den Kantonen Bern und Tessin acht Radioprogramme mit rotierenden Stichproben; insgesamt wurden 432 Programmstunden analysiert. Fazit dieser Untersuchung: «Die Privatradios bieten ein vielfältiges Begleitprogramm mit hohem Musikanteil. Der Fokus ist vor allem auf den geografischen Nahbereich ausgerichtet», trug Grossenbacher am Bakom-Mediengespräch vom Mittwoch in Biel vor.
Einige private Radiostationen würden unterschiedliche Programmstrategien anwenden, um sich von Wettbewerbern und Konkurrenz abzugrenzen. Dies betreffe zum Beispiel die Gewichtung von Musik, Information, Moderation sowie die publizistische Erschliessung der Region. Musikalisch liege die überwiegende Mehrheit der Sender im Pop-Bereich, hielt René Grossenbacher abschliessend fest.
Die Fernsehprogramme der 13 privaten TV-Veranstalter mit Leistungsauftrag wurden von Forschern der Universität Freiburg, Steffen Kolb, Irène Durrer, Elena Luzio & Bertil Schwotzer, analysiert. Es handelt sich um eine Vollerhebung aller konzessionierten Veranstalter mit Stichproben und Strukturanalysen. Das Urteil der Medienwissenschaftler von Freiburg fiel mehrheitlich positiv aus: «Über alle Veranstalter betrachtet, leisten die kommerziellen Fernsehprogramme mit Leistungsauftrag einen beachtlichen Beitrag zum Service public (regional).»
Die TV-Sender unterscheiden sich offenbar stark voneinander; es gebe kulturelle Unterschiede. Die Bedeutung von gesellschaftliche Themen und Problemen werde in der Westschweiz höher taxiert als in der Deutschschweiz; die Human-Touch-Berichterstattung wiederum werde in der Deutschschweiz intensiver wahrgenommen. Auch die regionale Ausrichtung der Programme sei in der Romandie stärker vorhanden, erklärte Steffen Kolb als Referent der Freiburger Studie am Mediengespräch.
Donnerstag
08.07.2010



