Noch nie gab es so viele Beschwerden: Für das Jahr 2001 meldet der deutsche Presserat einen neuen Rekord, wie aus seinem Jahrbuch hervorgeht. Erstmals werden in diesem Buch auch eine repräsentative Auswahl veröffentlicht: Von den 250 abgeschlossenen Beschwerdeverfahren wird die Spruchpraxis in 131 Fällen dokumentiert. Zu den prominentesten Fällen gehören die Berichterstattung über den in Sebnitz angeblich von Neonazis ertränkten Jungen («Fall Sebnitz») und das falsch beschriftete Foto in der «Bild», das Bundesumweltminister Jürgen Trittin inmitten angeblich bewaffneter, vermummter Demonstranten zeigt. Die Statistiken über die Beschwerdeführer und Beschwerdeempfänger zeigen interessanterweise, dass weit mehr Beschwerden gegen die Tages- und Lokalzeitungen als Boulevardzeitungen und Publikumszeitschriften eingereicht werden.
Sonntag
25.08.2002