Reisebüros kann man entweder schliessen oder modernisieren. Am Mittwochmorgen hat Tui Suisse im Glattzentrum in ZH-Wallisellen eine erste von total 69 Filialen als sogenannten Concept Store wiedereröffnet. Nebst einem neuen Raumkonzept steht insbesondere die vermehrte Verwendung digitaler Medien im Zentrum.
Dazu zählt nicht nur eine Videowand im Schaufenster, sondern auch ein Touchscreen an der Wand mit interaktiver Weltkarte und im Eingangsbereich ein Infopult mit iPads. Vergleichbar mit Swisscom-Shops - allerdings ohne Kundennummern - werden die Mitarbeitenden keinen festen Areitsplatz mehr haben, sondern die Kundschaft direkt am Infodesk oder diversen Beratungsecken empfangen.
Mit ähnlichen Shop-Konzepten erreicht Tui in andern Ländern eine markant höhere Kundenzufriedenheit. Grund genug für Tui Suisse, diese «neue Form des Buchens» mit all ihren Marken und Produkten in einer inspirierenden Wohlfühlatmosphäre ebenfalls zu lancieren. Der Tui-Suisse-CEO Martin Wittwer ist vom neuartigen Raumkonzept Glattzentrum überzeugt: «Diese perfekte Verbindung von Informationsvermittlung und Entertainment, von virtueller Ferieninspiration und professioneller Reiseberatung erachte ich als sehr starken Mehrwert für die Kunden.»
Das neue Reisebüro im Glattzentrum ist kein Flagship-Store. Pro Jahr sollen bis fünf Filialen im Rahmen der üblichen Renovierungen nach dem neuen Konzept umgestaltet werden. Welche Module jeweils übernommen werden, hängt immer von der Grösse und dem Standort der Filiale ab.
Aber auch die Konkurrenz schläft nicht: «Wir sind zurzeit daran, unsere Filialen digital aufzurüsten, und befinden uns in der Konzeptionsphase», sagt die stellvertretende Hoteplan-Suisse-Mediensprecherin Anja Dobes dem Klein Report und ergänzt: «Vieles läuft bereits elektronisch. Zudem haben wir alle Filialen mit WLAN ausgerüstet, da Kunden beispielsweise oft mit ihrem eigenen Tablet ins Reisebüro gelangen.»
Die Reisespezialistin Globetrotter hat seit knapp drei Jahren ein neues Filialkonzept, wie deren Mediensprecherin Sandra Studer dem Klein Report erklärt: «Wir setzen auf Erlebnis, Emotionen und Behaglichkeit. Die Kunden sollen sich in unseren neuen Filialen wie zu Hause fühlen - die Lokalitäten sind wie ein Wohnzimmer eingerichtet. Zu unserem neuen Konzept gehört auch der Einsatz von iPads in der Beratung. Auf dem iPad können unsere Berater unter anderem ihre eigenen Reisebilder raufladen und diese den Kunden zur Inspiration während der Beratung zeigen.»