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Samstag
03.04.2010

Kino

«Ach nein, unsere Mitteilung hat nichts mit einem Aprilscherz zu tun», versicherte Jris Bischof, Geschäftsführerin des Verbandes Filmregie und Drehbuch (FDS), am Donnerstag gegenüber dem Klein Report. Sie seien halt ein Milizverband, da ginge es jeweils einige Tage, bis alle Instanzen einen Text abgesegnet hätten, erklärte Bischoff auf Nachfrage.

Am Samstag fand im Zentrum für Kulturproduktion Progr in Bern die ordentliche Generalversammlung des FDS statt. «Von unseren 260 Mitgliedern waren nicht weniger als 60 anwesend, was einem sensationell hohen Anteil entspreche», resümiert Geschäftsführerin Jris Bischof. Die Mitglieder nahmen «Scenario», die Interessengruppe der Drehbuchautorinnen und -autoren in der Schweiz, in ihren Verband auf und führten eine engagierte Diskussion zur ersten Skizze der neuen Bundes-Filmförderungskonzepte ab 2011.

Zudem wurde der Präsident, Stefan Haupt, für ein weiteres Jahr im Amt bestätigt. Als neue Vizepräsidentin wurde Alessandra Gavin-Müller einstimmig gewählt. Von zwölf Mitgliedern des Vorstandes treten vier langjährige Mitglieder zurück: Erich Langjahr, Michele Andreoli, Anne Cuneo und Bettina Oberli. Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt: Jeanne Berthoud, Daniel Howald, Lutz Konermann, Irene Loebell, Denis Rabaglia, Theo Stich und Romed Wyder. Neu nehmen Séverine Cornamusaz, Edgar Hagen, Matthias Bürcher und Eva Vitija Einsitz im Vorstand. Folgende 13 Drehbuchautorinnen und -autoren, Regisseurinnen und Regisseure wurden einstimmig in den Verband aufgenommen: Andreas Bossard, Niccolò Castelli, Séverine Cornamusaz, Moritz de Hadeln, Steff Gruber, Yves Hofer, Benno Hungerbühler, Mano Khalil, Krisztian Majdik, Alberto Meroni, Luzius Christian Rüedi, Manuel Siebenmann, Ricardo Signorell und Marie-Catherine Theiler.

Im zweiten Teil der Generalversammlung erläuterte Thomas Geiser, Präsident der entsprechenden Bundes-Arbeitsgruppe einen ersten Vorschlag der Sektion Film für die Filmförderungskonzepte 2011 bis 2015. Bei der anschliessenden Diskussion zeigten sich die Mitglieder enttäuscht, dass die Sektion Film bereits einen ersten Vorschlag vorlegt, bevor die aufwendig angelegte externe Evaluation der bisherigen Filmförderungskonzepte (2006 bis 2010) zugänglich ist. Die Ergebnisse dieser Evaluation und damit die Wirkung der bisherigen Filmförderung müssten vorrangig für die neuen Filmförderungskonzepte berücksichtigt werden, um würdigen zu können, welche bisherigen Instrumente funktionierten und wo Revisionsbedarf auszumachen sei.

Zudem lehnten die Verbandsmitglieder in der Diskussion eine Streichung der selektiven Drehbuchförderung mit aller Klarheit ab. Die selektive Drehbuchförderung müsse nicht nur beibehalten, sondern vielmehr als echte und kontinuierliche Unterstützung der Drehbuchautoren ausgebaut werden. Der vorliegende Modellvorschlag widerspreche zudem den wiederholten Beteuerungen der Sektion Film, dass der Prozess des Drehbuchschreibens gestärkt werden soll.

Vordringliches Problem bleibe laut dem FDS nach wie vor das fehlende Fördergeld für die Filmherstellung, um sowohl den Nachwuchs als auch die arrivierten Filmschaffenden und ihre Projekte angemessen fördern zu können.