Erneut sorgt eine freizügige Reality-Show für Aufregung: Doch Grossbritannien diskutiert derzeit nicht etwa darüber, welches Frauenbild die Bikini-Kuppelshow «Love Island» dem Publikum vermittelt, sondern wie der Privatsender ITV damit sein Geld verdient: Mit Werbung für Schönheitsoperationen.
Einer der Hauptkritiker ist gemäss Medienberichten Simon Stevens, Geschäftsführer des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes: «Während der Sendung `Love Island` zielt explizite Werbung über kosmetische Brustoperationen direkt auf junge Frauen. Sie verstärkt den Druck auf junge Frauen, einem bestimmten Körperbild entsprechen zu müssen», ärgerte er sich.
Der Privatsender ITV betonte in seiner Stellungnahme, dass die kritisierte Werbung nie bei der Erstausstrahlung gezeigt würde, sondern nur bei der zeitversetzten Ausstrahlung in der eigenen Mediathek ITV-Hub. Der Sender fügte hinzu, dass man die Situation aber analysieren und allenfalls Massnahmen ergreifen wolle.
An der Kuppelshow «Love Island» nehmen gutaussehende, junge (und die meiste Zeit halbnackte) Frauen und Männer teil, die unter der Sonne Mallorcas auf der Suche nach der wahren Liebe sind. Die aktuelle Staffel erweist sich seit ihrem Start im Juni nicht nur im linearen Fernsehen, sondern auch im Internet als Quotenerfolg, sind doch einzelne Folgen mehr als eine Million Mal gestreamt worden - ungeachtet der umstrittenen Werbung. Eine deutschsprachige Version des britischen Fernsehformats lief 2017 auf RTL 2.