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Dienstag
10.06.2008

Der zum Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) gehörende Berliner Sender RadioEins will weiterhin gegen die im März dieses Jahres gestartete Zürcher Station Radio 1 vorgehen. «Das Einigungsgespräch zwischen Radio-1-Gründer Roger Schawinski und der Intendantin der Berliner ARD-Anstalt RBB, Dagmar Reim, hat keine Ergebnisse gebracht», teilte Schawinski am Dienstag mit. Vorgelegte Vermittlungsvorschläge seien als «nicht ausreichend» zurückgewiesen worden. So weit stimmte RBB-Unternehmenssprecher Ralph Kotsch am Dienstagnachmittag gegenüber dem Klein Report mit der Mitteilung von Schawinski überein.

Im weiteren aber bezeichnete Ralph Kotsch die Darstellungen von Roger Schawinski als «ziemlich unverfroren». Es sei seitens RBB «nicht mehr bestritten», dass Radio 1 den Sendernamen nutzen könne, da dieser Name seit Jahrzehnten international verbreitet sei, hatte Schawinski geschrieben. Auch eine weitere Forderung, nämlich dass Radio 1 in Deutschland nicht im Internet verbreitet werden dürfe, sei «offenbar fallen gelassen» worden, heisst es in seiner Mitteilung. Auch dagegen wehrte sich Kotsch mit deutlichen Worten: «Das stimmt keinesfalls.»

Umstritten ist hingegen auch aus Sicht von Roger Schawinski die Frage, ob Radio 1 den Claim «Nur für Erwachsene» nutzen dürfe. Dagmar Reim will sich «dagegen schützen, dass andere Radiosender in Deutschland diesen Claim ebenfalls einsetzen können», schreibt der Radio-1-Gründer. Anderseits macht er geltend, RadioEins-Gründer Helmut Lehnert habe ihm die Benutzung der Bezeichnung «Nur für Erwachsene» schriftlich zugesagt («Sie können den Claim nutzen...kostenfrei - ein Geschenk des Hauses»). Er sehe den mehrfach angekündigten «rechtlichen Schritten» des RBB «mit Gelassenheit entgegen und hofft, dass damit diese Angelegenheit endlich geklärt werden kann», schreibt Schawinski weiter.

Für RBB-Sprecher Kotsch ist das rechtliche Seilziehen indes bereits im Gang: «Die Anwälte sind beidseits aktiv und schreiben Schriftsätze hin und her, und wir gehen auch vor Gericht, wenn sich die Sache nicht friedlich lösen lässt», kündigt er an. «Wir nehmen die Sache durchaus ernst.» - Siehe auch: Radio 1 geht nicht auf Radioeins-Forderungen ein und Streit um den Namen Radio 1