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Dienstag
23.07.2002

Als am 16. Mai dieses Jahres der zweite Vorläufer zur StarWars-Saga, «Episode II: Attack of the Clones», weltweit in den Kinos startete, hatten über eine Million Menschen den Film bereits gesehen. Allerdings nicht im Kino, sondern zu Hause, an ihrem PC. Die illegalen Kopien des Films werden im Internet im Schneeballprinzip verbreitet. Filmexperten gehen jedoch davon aus, dass es sich nicht bei allen Filmen im Internet um Raubkopien handelt: Hollywood hat das Internet längst als Marketinginstrument entdeckt. Eine frühe Kopie eines Films im Internet gehört heute fast zum guten Ton. Zudem ersetzt die schlechte Qualität der Internet-Kopien das Erlebnis im Kino nicht. Die Erfahrungen zeigen gar, dass die Raubkopien aus dem Internet die Umsätze an der Kinokasse nicht schwächen, sondern im Gegenteil ankurbeln. Experten vermuten deshalb, dass einige der «Raubkopien» in Tat und Wahrheit Lockvögel von Hollywood sind. Dennoch: Die Piraterie im Netz blüht und droht Hollywood auf lange Sicht ebenso zu schaden wie der Musikindustrie. Führende Technologiekonzerne haben deshalb letzte Woche in einem offenen Brief den grossen Hollywood-Studios ein «Friedensangebot» unterbreitet. Sie wollen gemeinsam mit Hollywood nach Lösungen suchen. Im Gegenzug muss die Filmindustrie allerdings anerkennen, dass der Piraterie nicht nur mit technischen Mitteln beizukommen ist. Es braucht auch eine entsprechende Erziehung der Internetbenutzer.