Auf den Kartenseiten Google Maps des Internetkonzerns Google sind Bündner Gemeinden reihenweise mit rätoromanischen Namensvarianten angeschrieben, die kaum gebräuchlich und zum Teil auch falsch sind.
Der User sucht nach Maienfeld und stösst auf Maiavilla und anstatt Flims wird Flem auf den Karten von Google angezeigt. Die Kantonsregierung Graubündens hat durch die Presse von diesem Ärgernis erfahren.
Bruno Maranta, Sekretär des Volkswirtschaftsdepartementes von Graubünden, sagt gegenüber dem Klein Report: «Es handelt sich nicht um die amtlichen Namen. Teilweise stimmen sie nicht mal. Zum Beispiel wurde der rätoromanische Ortsname Savognin noch weiter romanisiert und als Suagnign angeschrieben.»
Die Sprachverwirrung auf Google könnte Folgen für den Tourismus haben. «Leute, die sich in Graubünden nicht auskennen und sich über Google orientieren, werden Mühe haben, manche Ortschaften zu finden», sagt Maranta dazu.
Es ist bereits das zweite Mal, das Google Bündner Ortsnamen rätoromanisiert. Bereits im Sommer intervenierte die Regierung deswegen. Sie erhielt keine Antwort, jedoch wurden bald darauf wieder die offiziellen Ortsnamen verwendet. Nun hat sich jedoch das Rätoromanische zurückgemeldet.
Die Kantonsregierung hat am Donnerstag einen Brief an Google geschickt, in dem sie den Konzern ersucht, die amtlichen Namen für ihren Kartendienst zu verwenden. Maranta ist jedoch skeptisch: «Ich weiss nicht, ob wir eine Antwort erhalten werden. Das riesige Unternehmen Google scheint ziemlich verschlossen zu sein. Falls die Namen nicht geändert werden, müssen wir uns überlegen, den Bund um Hilfe zu ersuchen.»